Johann Sebastian Bach wurde am 31. März 1685 in Eisenach in eine weitverzweigte Familie von Musikern als achtes Kind von Johann Ambrosius Bach, herzoglicher Hofmusikant, geboren.
Johann Sebastian Bach war ein deutscher Komponist, Organist, Kirchenmusiker und Kantor sowie Orgel- und Cembalovirtuose des Barocks. In seiner Hauptschaffensperiode war er Thomaskantor zu Leipzig. Er ist der prominenteste Vertreter der Musikerfamilie Bach und gilt heute als einer der bekanntesten und bedeutendsten Musiker überhaupt.
Bach steht für einen der Höhepunkte protestantischer Musikkultur.
1695, nach dem frühen Tod beider Eltern nahm ihn sein älterer Bruder Johann Christoph zu sich nach Ohrdruf. 1700, Bach war 15 Jahre alt, erhielt er ein Stipendium an der Michaelis-Klosterschule in Lüneburg. Von dort unternahm Bach mehrere Reisen nach Hamburg.
Kaum hat Johann Sebastian Bach die Schule beendet, erhielt er eine Anstellung als Violinist am Hofe von Johann Ernst von Sachsen-Weimar.
Im März 1703 wurde Bach - soeben mit der Schule fertig - als Lakai und Violinist am Hofe von Herzog Johann Ernst von Sachsen-Weimar angestellt.
Im Juli 1703 verließ der aufstrebende Organist bereits nach wenigen Monaten Weimar wieder, um in Arnstadt das Organistenamt an der Neuen Kirche zu übernehmen. Bachs berufliche Pflichten - Kirchendienst und Ausbildung von Schülern - ließen ihm genug Zeit, um seinen musikalischen Neigungen nachzugehen.
Der junge Bach war auf Wanderschaft, der in zahlreichen thüringischen Städten als Kantor und Organist wirkte.
Von Arnstadt aus reiste er nach Lübeck, um den großen Organisten Dietrich Buxtehude zu hören und bei ihm zu studieren. Sehr lange blieb er nicht in Arnstadt. Wie noch weitere Male in seinem Berufsleben überwarf und verkrachte Bach sich mit seinem dortigen Arbeitgeber.
Er siedelte in das thüringische Mühlhausen über und wurde dort Organist in der Kirche St. Blasius. Da die Orgel sich in einem schlechten Zustand befand, begann Bach mit dem Schreiben von Kantaten.
Er schrieb seine ersten bedeutenden Orgelkompositionen. 1705 ist eine Reise Bachs nach Lübeck verbürgt, bei der er von einem anderen großen deutschen Orgelmeister, Dietrich Buxtehude, unterrichtet wird. Bach gerät mehrmals in Auseinandersetzungen mit seinem Arbeitgeber und musste sich vor dem Kirchenkonsistorium verantworten.
1707 ergriff er die Gelegenheit, Arnstadt zu verlassen und wurde Organist der St.-Blasius-Kirche in Mühlhausen. Im gleichen Jahr heiratete er seine Cousine Maria Barbara.
Nach Organistenstellen in Arnstadt und Mühlhausen führte ihn der Weg nach Weimar. Bis 17171 war er in Weima als Hoforganist und Konzertmeister tätig.
Die Weimarer Jahre sollten beruflich und privat erfüllte Jahre werden. Der 23-jährige Musiker steckte voller Tatendrang.
Er schrieb in Weimar ein Großteil seines Orgelwerkes, über 30 Kantaten und zahlreiche Cembalowerke. Jene Schaffensphase sollte seine gesamtes Werk wesentlich prägen.
Obwohl sein Dienstherr seinen bereits weithin berühmten Organisten überaus schätzte, schied Bach doch in "angezeigter Ungnade" aus Weimar.
Im Juni 1708 reichte der mittlerweile 23-jährige Bach sein Entlassungsgesuch ein, um sich in Weimar bei Herzog Wilhelm Ernst als Hoforganist und Kammermusiker zu verdingen.
Bach saß im Herbst 1717 vier Monate wegen Aufmüpfigkeit gegen den seinen Landesherrn und Herzog, mit dem er sich über verkracht hatte, im Gefängnis.
So ein Dickkopf! Wegen "Halsstarrigkeit" kam Johann Sebastian Bach ins Gefängnis. Er hatte sich schlicht geweigert seinem Auftraggeber weiter treu zu dienen. Erst am 2. Dezember kam der Komponist wieder aus dem Gefängis frei.
Im Jahr 1723 wurde die Position des Thomaskantors in Leipzig vakant, auf die Bach sich bewarb. Im April wurde er in dieses angesehene Amt gewählt und vereidigt.
Auf seiner letzten Lebensstation schuf der Komponist des Barock seine großen Vokalwerke (Johannes- und Matthäuspassion), sowie zahlreiche Kantaten und Motetten.
In Leipzig entstanden seine großen religiösen Werke: die Johannes- und die Matthäuspassion, das Weihnachts- und das Osteroratorium, die majestätische h-moll-Messe sowie fast 300 Kantaten.
Sein Werk umfasst 1.126 Kantaten, Präludien, Messen und Choräle – Fragmente und verschollene Musikstücke gar nicht mitgerechnet.
Den Höhepunkt und Abschluss des deutschen protestantischen Passionsoratoriums stellen die Passionen Johann Sebastian Bachs dar, die »Johannes-Passion« BWV 245 (1724),
die »Matthäus-Passion« BWV 244 (1727/29) (Frühfassung) bzw. 1736 (endgültige Fassung), die »Markus-Passion« BWV 247 (1731).
Bach hatte sich intensiv mit der Hamburger Oratorien-Tradition beschäftigt, was zahlreiche von ihm geleitete Aufführungen von Passionen Reinhard Keisers belegen.
Musikalisch wie textlich finden sich in seinen Passionen Anleihen bei Keiser und Telemann, werden von ihm jedoch mit eigenem Ausdruck gefüllt.
Anders als bei Brockes dienen Bach die madrigalischen und Choraltexte nicht mehr als Einstimmung auf den Bibeltext, sondern als theologische Deutung;
sie wenden sich nicht an einen zu bekehrenden Hörer, sondern an den fromm gebildeten, traditionsbewussten Christen.
In den letzten zehn Jahren seines Lebens verschlechterte sich Bachs Augenlicht. Trost fand er jedoch in seiner großen Familie und seinen Kindern, von denen einige selbst talentierte Musiker waren, die es zu internationalem Erfolg brachten.
Johann Sebastian Bach starb am 28. Juli 1750 in Leipzig an einem Schlaganfall.
Seine Musik geriet danach sehr bald in Vergessenheit. Einige wenige Komponisten, wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Ludwig van Beethoven, verehrten ihn.
Aber erst dem jungen Kapellmeister des Leipziger Gewandhausorchesters Felix Mendelssohn Bartholdy gelang es mit seinen Bachkonzerten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das Interesse an Bach erneut zu wecken.
Ein seinem Geburtort Eisenach gibt es am 21. März das beliebte Geburtstagsständchen für den weltberühmten Eisenacher Bach.
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