Anthony "Tony" Charles Lynton Blair wurde am 6. Mai 1953 als Sohn eines Rechtsanwaltes in Edinburgh geboren.
Tony Blair war ein britischer Politiker der reformierten Labour-Partei und britischer Premierminister von 1997 bis 2007.
Er galt als charismatischer Politiker mit Sendungsbewußtsein.
Kurz nach seinem Universitätsabschluss 1975 trat Tony Blair in die "Labour Party" ein.
Blair gehörte dem Reformflügel seiner Partei an, der von Parteichef Neil Kinnock angeführt wurde.
Nach den Unterhauswahlen 1987 kam er in die Arbeitsgruppe für Handel und Industrie und wurde deren Sprecher für die Stadt London.
Er kandidierte für das Labour-Schattenkabinett und erhielt 71 Stimmen aus seiner Fraktion, was für einen jungen Parlamentarier
als gutes Ergebnis angesehen wurde.
Nach dem Börsencrash von 1987 gewann Blair an Bekanntheit.
Wegen seiner jugendlichen Ausstrahlung und Telegenität wurde Blair durch den PR-Beauftragten seiner Partei, Peter Mandelson, stärker ins Rampenlicht gerückt.
Seine erste große Rede auf dem Parteitag 1990 war allerdings ein Fehlschlag, als er überhastet sprach und den Faden seines Manuskripts verlor.
Er arbeitete daran, seine Partei stärker in die politische Mitte zu rücken und sie dadurch bei den Wahlen von 1992 wählbarer zu machen.
Nach der Wahlniederlage 1992 gegen Premier John Major trat Parteichef Neil Kinnock zurück.
Unter seinem Nachfolger John Smith wurde Blair Innenminister im Schattenkabinett.
Sein Konzept beschrieb er als „Hart gegen die Kriminalität, Hart gegen die Ursachen der Kriminalität“.
In diesem Feld hatte die Labour-Partei zuvor ein eher schlechtes Image.
Tony Blair beklagte einen Verlust an Gemeinsinn, den er zumindest teilweise dem
„Liberalismus der 60er Jahre“ anlastete, sprach sich für die Angleichung des Mindestalters
für gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen aus und war gegen die Todesstrafe.
John Smith starb 1994 unerwartet nach einem Herzinfarkt. Tony Blair und Gordon Brown waren
die aussichtsreichen Kandidaten für seine Nachfolge. Auch wenn Brown mit seiner größeren Erfahrung
zunächst als der wahrscheinlichere Kandidat galt, zeigten die Umfragen eine deutlich größere
Unterstützung für Blair, und Brown verzichtete auf die Kandidatur.
Am 21. Juli 1994 setzte sich Blair bei der Wahl gegen John Prescott und Margaret Beckett durch
und wurde neuer Parteivorsitzender.
Auf dem Parteitag 1996 nannte er als Prioritäten nach einer möglichen Regierungsübernahme
"Bildung, Bildung, Bildung". Unterstützt durch die Unzufriedenheit mit der konservativen
Regierung John Majors, welche von Korruptionsanschuldigungen und Streit um die Europapolitik
geplagt war, erreicht "New Labour" bei den Unterhauswahlen von 1997 einen Erdrutschsieg.
Tony Blair fuhr 1997 den größten Wahlsieg der Labour Party in der britischen Geschichte ein und beendete damit eine
18-jährige Regierungszeit der Konservativen. Mit 43 Jahren wurde Tony Blair jüngster britischer Premierminister seit 1812.
Der Rechtsanwalt war von 1997 bis 2007 Premierminister des Vereinigten Königreiches (Labour Party).
Er war der am längsten ununterbrochen regierende Labour-Premierminister.
Die Labour-Partei gewann die Wahlen deutlich, und Tony Blair wurde der erste Labour-Premier,
der eine volle zweite Amtsperiode regierte. Bei seinem ersten Wahlsieg 1997 bescherte ihm di eWähler eine derart deutliche Mehrheit,
dass sie ausgereicht hätte, eine Revolution voranzutreiben.
Bei seinem Amtsantritt in Downing-Street wurde er vond er Bevölkerung empfangen wie ein Popstar.
Als Premierminister stand er bald im Ruf, mit seinem New Labour den Stillstand und Reformstau der Nach-Thatcher-Ära wirkungsvoll beenden zu wollen.
Innenpolitisch ging Blair nach dem Wahlsieg zunächst die Erfüllung seiner Versprechen
bezüglich der öffentlichen Dienstleistungen an. Seine Regierung erhöhte die Steuern,
um die Ausgaben für Bildung und Gesundheitswesen zu erhöhen. Er bemühte sich um Reformen
bei der Struktur der Gesundheitswesen und gab den Krankenhäusern größere finanzielle Autonomie.
Tony Blair wurde daher am 6. Mai 2005 von der britischen Königin Elisabeth II. zum dritten Mal in Folge
mit der Regierungsbildung beauftragt. Aufgrund zunehmender Kritik aus den eigenen Reihen gehen Bebobachter davon aus,
dass Tony Blair noch während dieser Amtszeit das Amt an Schatzkanzler Gordon Brown übergeben wird.
Blair zeichnete sich durch Beharrlichkeit, seine inbeirrbare Konsequenz auch gegenüber dem eigenen Lager und
sein Standvermögen über viele Jahre hinweg aus. Blairs Weltsicht ist die, nach der etwas dann wahr ist, wenn man nur fest daran glaubt.
Ein Jahrzehnt lenkte er die Geschicke seines Landes.
Mit seinem Engagement im Irak-Krieg an der Seite der USA trat für silberzüngigen Premier Blair eine Wende in seinem politischen Leben ein.
Blair, der sich damit auf internationalem Parkett Ansehen verschaffen wollte, entglitt sein politsches Geschick und
verspielte damit seine Popularität.
Die Zeitung »Observer« schrieb treffend über seinen Führungsstil:
»Er war phantastisch in der Poesie der Politik, aber weniger versiert in der Prosa des Regierens.«
Mit der Ankündigung, seinen Platz als Premier auf jeden Fall rechtzeitig vor der nächsten Wahl zu räumen,
wollte der Regierungschef der Debatte um seine Person eigentlich die Brisanz nehmen.
Den Zeitpunkt für einen Abschied mit Würde hat der seit dem Irak-Krieg umstrittene Tony Blair dabei längst verpasst.
Seinen Platz in der Geschichte ringend, schob er seinen Abschied zur besseren Bewertung seiner Amtszeit hinaus.
So ungern Tony Blair über seinen Abschied sprach, so fieberhaft arbeitete der britische Premier an seinem Vermächtnis.
Blair wußte, das die Bewertung seiner zehnjährigen Amtszeit in erheblichem Maße von der Bewertung des Irak-Krieges abhängt.
So verkündete er Ende Februar 2007 den Abzug der britischen Truppen aus dem Irak.
Das Ende der Ära Tony Blair war jedoch eine Inszenierung, die den Briten etwas zu lange gedauert hat.
Der »Meister der Selbstinzenierung« verkündete am 10. Mai 2007 seinen Rückzug vom Regierungsgeschäft zum 26. Juni 2007.
Im September 2010 veröffentlichte der charismatische Ex-Premier Blair seine Memoiren »Mein Weg«.
Darin gibt Tony Blair Einblick in sein privates und politisches Leben und Wirken,
wobei neben den Erfolgen auch die Kontroversen und Enttäuschungen (Stichwort: Irak) nicht ausgeblendet werden.
Doch wie seine Amtszeit selbst ist auch seine Buchveröfentlichung nicht frei von Kontroversen und eher eine Art
Selbstrechtfertigung.
Wirklich Neues, was Blair damals bewegte, sich für den Irak-Feldzug zu entscheiden, offenbart das Buch erwartungsgemäß nicht.
Aber es gewährt noch einmal einen Einblick in die Denkweise des britischen Premiers in diesen entscheidenden Augenblicken.
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