Heinrich Böll wurde am 21. Dezember 1917 in Köln als Sohn eines Tischlers in einem katholischen Elternhaus geboren.
Heinrich Böll war ein bedeutender, vom Katholizismus geprägter Schriftsteller und Übersetzer des 20. Jahrhunderts.
Böll gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Literaten des 20. Jahrhunderts.
Der Schriftsteller zählt zu den wichtigsten Nachkriegsautoren und bereits in den 50er Jahren zu den wichtigsten Autoren seiner Generation.
Böll zählt neben Günter Grass, Uwe Johnson und Martin Walser zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern der Nachkriegszeit.
Böll war nach dem Abitur Lehrling im Buchhandel und im Krieg sechs Jahre Soldat.
Danach Studium der Germanistik.
Nachhaltigen Einfluss auf sein Leben übte die Zeit des Nationalsozialismus aus.
Bölls Schaffen war geprägt durch sein Erlebnis als Soldat im Zweiten Weltkrieg und vom Katholiszismus.
1947 begann seine schriftstellerische Laufbahn mit der Veröffentlichung von Kurzgeschichten und Hörspielen.
Der junge Böll verarbeitete nach dem Krieg seine Erfahrungen aus dem 2. Weltkrieg in seinen Romanen.
In der Adenauer-Zeit profilierte sich Böll als Widerpart zum konservativ-katholischen Kanzler und suchte auch in der Folgezeit,
sein linksintellektuelles Profil zu wahren: 1970 wurde er zum Präsidenten des PEN-Clubs Deutschlands (bis 1972) ernannt, kurze Zeit später (1971)
auch zum internationalen Präsidenten des PEN-Clubs, der er bis 1974 blieb.
Bölls Frühwerk »Doktor Murkes gesammeltes Schweigen« ist der Titel einer Kurzgeschichte von Heinrich Böll. Erstveröffentlicht wurde sie 1955 in den Frankfurter Heften, eine erweiterte und überarbeitete Fassung erschien 1958 in dem Sammelband Doktor Murkes gesammeltes Schweigen und andere Satiren.
1969 warb er im Bundestagswahlkampf für Willy Brandt, und auch sein Engagement für die Friedensbewegung erhitzte die Gemüter. 1972 erhielt er den Nobelpreis und sorgte für einen Skandal, als er sich für einen menschlicheren Umgang mit den Terroristen der RAF einsetzte.
Bölls Beziehung zu seiner Heimatstadt Köln war schon zu Lebzeiten keine einfache, dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg stand er äußerst kritisch gegenüber. Im heutigen Stadtbild der Domstadt ist nur wenig von dem berühmten Literaturnobelpreisträger sichtbar.
Er erzählte in seinen Romanen die Geschichten von Menschen, Schicksalen umd Umbrüchen, die um der Wahrheit willen erfunden wurden.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Ansichten eines Clowns«, »Billard um halb zwölf«, »Die verlorene Ehre der Katarina Blum«, »Gruppenbild mit Dame«.>
Böll schrieb neben Romanen auch Kurzgeschichten und Hörspiele.
Für seinen Roman »Gruppenbild mit Dame« erhielt der überzeugte Pazifist und Katholik Heinrich Böll den Literatur-Nobelpreis.
Böll war als Moralist und Mahner stets ein kritischer Begleiter der gesellschafltlichen Entwicklung seines Landes.
Er war ein kritischer Autor mit Gespür für die Anfälligkeit der Demokratie, ein Autor, der nach eigenem Bekunden nicht
"das Nichtssagende in unsterblicher Schönheit, sondern das Schicksal einfacher Menschen in einfacher Sprache beschreiben" wollte.
Böll war einer der Autoren, die repräsentativ waren für Deutschland und er war für die Außenwelt eine enorme Legitimation und Repräsentation der neuen Republik.
Die Verleihung des Nobelpreises für Literatur war auch eine Anerkennung für die Unbestechlichkeit und Integrität,
mit der der Kölner aus seiner konsequenten Zeitgenossenschaft heraus die Beschädigungen und Hoffnungen der kleinen Leute
in seinem Werk erkundete und gegen Macht, Anmaßung und verschleppte Schuld anschrieb.
Böll war überzeugter Katholik und ein religiöser Mensch. Er hat zwar selbst immer ironisch über die Werte des christlichen Abendlands gesprochen,
weil die überall ausverkauft wurden, in der Kirche, in der christlichen Partei, aber es ging ihm um diese Werte im Sinne der Bergpredigt.
Heinrich Böll starb im Alter von nur 68 Jahren am 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich in der nördlichen Eifel.
Er wurde in Merten in der Nähe von Köln unter großer Anteilnahme beerdigt.
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