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Willy Brandt
Willy Brandt
4. deutscher Bundeskanzler (1913 - 1992)

Willy Brandt - eigentlich Herbert Ernst Karl Frahm - wurde am 18. Dezember 1913 in Lübeck geboren.

Willy Brandt war ein deutscher sozialdemokratischer Politiker des 20. Jahrhunderts und 4. Bundeskanzler von 1969 bis 1974. Er war ein politischer Hoffnungsträger, der für einen Wandel in der Politik stand.

Brandt war ein politischer Visionär, dessen Stärken im Mut zur Demokratie, in der Aussen- und Entspannungspolitik lagen. Brandt erlag geradezu dem verführerischen Charme des Wagnisses Demokratie. Geprägt von seinen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und als amtierender Bürgermeister von West-Berlin lag ein wichtiger Schwerpunkt seiner Politik auf der Aussöhnung mit den Völkern in Osteuropa.

Das Motto seiner Entspannungspolitik, die auf Kontinuität und Berechenbarkeit setzte, lautete »Wandel durch Annäherung«.

Bonner Bundestag

Brandt setzte als Bundeskanzler in den 70er-Jahren die Verträge zur Entspannungspolitik mit Warscahu und Moskau gegen den Widerstand der Union durch. Seine Ostpolitik war auf die Aussöhnung mit den Völkern Osteuropas gerichtet. Die damit verbundene völkerrechtliche Anerkennung der politischen Neuordnung Osteuropas und Verzicht auf die deutschen Ostgebiete jenseits von Oder und Neisse sorgte für innenpolitischen Parteienstreit.

Schon seit frühester Jugend war er in politischen Organisationen der sozialistischen Arbeiterjugend aktiv.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er über Dänemark nach Norwegen und legte sich 1934 den Decknamen Willy Brandt zu. Nach dem Krieg kehrte er wieder nach Deutschland zurück, wo er diesen Namen 1947 auch offiziell übernahm.

Seine politische Karriere begann 1949 als Berliner Abgeordneter für die SPD im ersten Deutschen Bundestag.

Willy Brandt

Er war von 1957 bis 1966 Regierender Bürgermeister von Berlin. Während seiner Amtszeit wurde im August 1961 die Mauer von der DDR errichtet.

Auf dem Sonderparteitag der SPD am 17. und 18. Februar 1964 wurde Willy Brandt zum Vorsitzenden der SPD gewählt.

Von 1966 bis 1969 war Brandt Bundesminister des Auswärtigen und Stellvertreter des Bundeskanzlers sowie von 1969 bis 1974 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Willy Brandts Kniefall 1970 in Warschau als Geste der Vergebung

Der Staatsmann Willy Brandt beherrschte die Kunst der großen politischen Gesten. Bundeskanzler Willy Brandt kniete am 7. Dezember 1970 vor dem Mahnmal, das den Helden des Aufstands im Warschauer Ghetto 1943 gewidmet ist. Es war eine historische Geste, mit der er stellvertretend für sein Land um Vergebung für die Verbrechen der Deutschen im Zweiten Weltkrieg bat. Brandt hat vor allem bewiesen, daß Menschlichkeit im Grunde nur der richtigen Gesten bedarf. Und nicht vieler Worte. Brandts Geste hat viel zur Versöhnung zwischen uns und anderen Völkern beigetragen, die ihn damals schon schmähten, hat sie aber nicht geläutert. Willy Brandt hat vor allem bewiesen, daß Menschlichkeit im Grunde nur der richtigen Gesten bedarf. Und nicht vieler Worte.

Das Foto vom Kniefall in Warschau ging um die Welt. Es wurde zum Symbol für die Aussöhnung der beiden Staaten. Die Geste – so Willy Brandt später – war spontan, ungeplant und dafür umso intensiver.

Für seine mutige Ostpolitik, die auf Entspannung und Ausgleich mit den osteuropäischen Staaten ausgerichtet war, erhielt er als Höhepunkt seiner politischen Karriere am 10. Dezember 1971 den Friedensnobelpreis.

Erinnerungen Seit Amtsantritt der Regierung Brandt hatten bis zum Jahr 1972 so viele Abgeordnete der SPD und der FDP zur Unionsfraktion gewechselt, darunter der ehemalige Bundesminister Erich Mende, dass die CDU/CSU-Fraktion rechnerisch über eine knappe absolute Mehrheit verfügte. Oppositionsführer Rainer Barzel glaubte daher im April 1972, Willy Brandt mittels eines konstruktiven Misstrauensvotums ablösen zu können.

Bonner Bundestag Da allerdings auch die SPD/FDP-Koalition im Bundestag über keine handlungsfähige Mehrheit mehr verfügte, stellte Brandt im September 1972 die Vertrauensfrage, bei welcher sich absprachegemäß die Bundesminister enthielten, so dass die Vertrauensfrage negativ beantwortet wurde und Bundespräsident Gustav Heinemann auf Antrag Brandts den Bundestag auflöste.

Bei der vorgezogenen Bundestagswahl vom November 1972 gewann der amtierende Bundeskanzler Willy Brandt gegem den Kanzlerkandidat der Unionsparteien Rainer Barzel.

Im Mai 1974 trat Brandt nach der Guillaume-Affaire als Bundeskanzler zurück. "In Wahrheit war ich kaputt", sagte Willy Brandt über die Endphase seiner Kanzlerschaft. Es war nicht allein Günter Guillaume, der Willy Brandt vor 1974 Jahren zu Fall brachte, es war auch der Verrat in den eigenen Reihen. Sein Nachfolger im Amt wurde der damalige Finanzminister Helmut Schmidt.

Maueröffnung 1989 in Berlin Die Krönung seines Lebenswerkes und seiner Entspannungspolitik erlebte Brandt erst im Jahr 1989 mit der Maueröffnung in der geteilten Berlin - der Stadt, in der fast 10 Jahre lang Regierender Bürgermeister war.
Seine Vision von einer Verständigung der Völker und Öffnung der Mauern war mit dem Zusammenbruch der DDR plötzlich Wirklichkeit geworden.

Willy Brandt starb am 8. Oktober 1992 in Unkel am Rhein.





Ich möchte eindringlich raten,
vor organisierter Verdummung und
vor ausgeklügelter Gemeinheit als Mittel der Politik
sehr auf der Hut zu sein.





  Willy Brandt als politischer Visionär

Willy Brandt

Willy Brandt war der größte politische Visionär, den dieses Land je gesehen hat. Brandt hat die Demokratie als Wagnis mit dem Mut zur Veränderung unter dem Motto »Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.« aufgefasst.

Bei einer prognostizierten Kanzlerschafdt bis 1980 und der Umsetzung seiner politischen Visionen würde das Land heute in vielen Bereichen der umgestalteten Gesellschaft anders aussehen, doch die FOlgen der Weltwirtschaftskrise 1973 setzte nicht nur seinem Experiment, sondern auch seiner Kanzlerschaft im Mai 1974 ein vorzeitiges Ende.




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Willy Brandt 1913-1992
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Erinnerungen
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Willy Brandt sagte ein Jahr vor seinem Tod :


Es wird sich noch als geschichtlicher Irrtum erweisen,
das dem demokratischen Sozialismus zugrunde liegende Ideal
die Zusammenfügung von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität als überholt abtun zu wollen. Manche werden sich noch wundern, als wie abwegig sich ihre Grabgesänge erweisen.





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