Marcus Tullius Cicero wurde am 3. Januar 106 v. Chr. in Arpinum geboren.
Seine Familie gehörte zur lokalen Oberschicht in Arpinum, einer Stadt im Gebiet der Volsker im Süden Latiums, deren Einwohner seit 188 v. Chr. das römische Bürgerrecht hatten.
Cicero hatte sowohl eine starke emotionale als auch wirtschaftliche Bindung an seinen Geburtsort und kehrte häufig an diesen zurück.
Marcus Tullius Cicero war ein bedeutender Staatsmann, Redner, Philosoph und Anwalt in der Endzeit der Römischen Republik. Er bekleidete alle Ämter des cursus honorum und war später zudem Prokonsul. >
Cicero war ein vehementer Befürworter und Verteidiger der römischen Republik und der produktivste aller römischen Autoren und Frontmann der traditionsbewussten Aristokratien.
Cicero war wie Marc Aurel ein Philosoph auf dem römischen Kaiserthron.
Als Redner und Schriftsteller hat er die lateinische Sprache zu klassischer Höhe geführt. Als Schriftsteller war er ein großes stilistisches Vorbild.
Marcus Tullius Cicero wuchs in einem Elternhaus auf, das einer neuen Gesellschaftsschicht aus Bankiers und Kaufleuten angehörte. Die dadurch zur römischen Oberschicht existierenden Verbindungen ermöglichten Cicero und seinem Bruder Quintus eine gute Schulbildung.
Im Jahr 79 v. Chr. setzte Cicero seine Studien in Griechenland und Kleinasien, die damals Teil des Römischen Reiches waren, fort. Eventuell war diese Reise ein Ausweichen vor befürchteten Anfeindungen wegen des Prozesses im Vorjahr.
Zunächst ging er nach Athen, wo er sich ein halbes Jahr lang aufhielt. Er nahm dort am Unterricht des Philosophen Antiochos von Askalon teil, der stoisches mit platonischem Gedankengut verband und eine eigene Schule gegründet hatte. Auf Rhodos besuchte Cicero den Stoiker Poseidonios, mit dem er Freundschaft schloss, und den großen Redner Apollonius Molon. Er lernte Molons schlichten Stil sowie die Künste, die Zuhörer zu fesseln und dabei die eigene Stimme zu schonen.
77 v. Chr. kehrte er nach Rom zurück. Anschließend begann er seine Karriere als Politiker und Rechtsanwalt.
70 v. Chr klagte Cicero Verres, den gewissenlosen Statthalter Siziliens wegen Ausplünderung der Provinz an. Der Erfolg wurde maßgebend für Ciceros politische Karriere.
Im Jahr 63 v. Chr. war er berühmtester Redner Roms und römischer Konsul. Cicero vereitelte 63 v. Chr. als Konsul die Verschwörung des Catilina.
Am Ende des Konsultsjahres deckte Cicero in den Reden gegen Catalina dessen Putschersuch auf und führte die Hinrichtung des Mitverschwöres herbei.
Als er gegen Catilina donnerte,
stand seine Existenz auf dem Spiel und er hatte keine andere Wahl als zu handeln oder mit zu Grunde zu gehen. Als er gegen Antonius wütete, trieben ihn wahrscheinlich Haß und Parteisucht.
Die Niederschlagung der Verschwörung des Catilina und die daraus resultierende vorläufige Rettung der Republik brachte ihm den Titel "Pater patriae" ("Vater des Vaterlandes") ein.
Cicero war ein Zeitgenosse Gaius Julius Caesars (100 - 44 v. Chr.).
Während der Bürgerkriege und der Diktatur Gaius Iulius Caesars trat Cicero immer wieder für eine
Rückkehr zur traditionellen republikanischen Verfassungsform und Herrschaftsausübung ein.
Cicero war der große Theoretiker der Römischen Republik. Für ihn war die Republik ein Gemeinwesen, das auf Wohl der Gemeinschaft orientiert ist
und auf einer politischen Grundordnung basiert. Für Cicero war die res publica eine Sache des Volkes. Gerechtigkeit ist mithin ein Schlüsselwort für seine Definition der Republik.
Ciceros berühmter Traktat »Über die Republik« (»De re publica«) wurde in den Jahren 54 bis 51 v. Chr. verfasst. Die Schrift »De re publica« ist ein staatstheoretisches Werk des römischen Politikers und Philosophen Marcus Tullius Cicero, das aus sechs Büchern besteht, deren Inhalt jedoch nur teilweise überliefert ist.
Das Werk behandelt die Frage nach der besten Staatsform und dem optimalen Staatslenker und ist in Form eines platonischen Dialogs mit Scipio Aemilianus in der Hauptrolle geschrieben.
Für Cicero waren die Popularen politische Glücksritter, die gewissenlos finanzielle Segnungen auf die breite Volksmasse regnen ließen, um sich Mehrheiten in der Volksversammlung zu verschaffen.
Der römische Staatsmann und Dichter Cicero lebte auf seinem Landgut Tusculum.
Marcus Tullius Cicero wurde auf Weisung des 2. Triumvirats am 7. Dezember 43 v. Chr. in Caieta ermordet.
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