Fjodor Dostojewski wurde am 11. November 1821 als Sohn einer verarmten Adelsfamilie und eines Militärarztes in einem Armenhaus in Moskau geboren.
Fjodor Dostojewski war ein berühmter russischer Dichter, Essayist und meisterhafter Erzähler des 19. Jahrhunderts.
Dostojewski war ein Meister der psycholgischen Portraitierung und Schilderer der seelischen Abgründe, mit denen er in die Literaturgeschichte eingegangen ist.
Niemand hat so tief in die menschlichen Abgründe und die russische Seele geblickt wie Dostojewski.
Er war ein hervorragender Psychologe und Metaphysiker des Verbrechens, und er war ein Erneuerer der Literatur.
Dostojewski war als Autor ein Anwalt des Gewissens, der publikumswirksame, kriminalistische Romane schrieb, er war zudem ein hervorragender Psychologe und Metaphysiker des Verbrechens, und er war ein Erneuerer der Literatur.
Seine literarischen Werke ergründen die menschliche Psyche in dem Kontext einer problematischen politischen, sozialen and spirituellen Atmosphäre.
Dostojewski hegte und verfolgte eine Zeit lang revolutionäre, anti-kapitalistische Ideen. Das Elend der Unterlegenen, der Fallengelassenen gab genügend Anlass dazu.
Trunksucht, absolute Armut ohne Hoffnung, Hunger, Prostitution von Kindern, die so ihre Familie zu ernähren versuchten, waren das Los der Massen.
Dickens und Dostojewski waren als Typen der epischen Weltgestalter, die im Kosmos ihres Romans eine zweite Wirklichkeit neben die schon vorhandene setzten.
Dostojewskis Romane entstammen aus eigenem Erleben, er lebte den Stoff für seine Romane vor.
Dostojewski war ein meisterhafter Gestalter des menschlichen Seelenlebens,
der vor allem schwierig und außenseiterisch veranlagte Menschen schildert, wie z.B. Verbrecher, Spieler, Wüstlinge, Gottesleugner und Gottsucher.
In seinen leidenschaftlichen, abgründigen Romanen begegnet man Ausgestoßenen, Schwachsinnigen, exaltierten Spielern – und vor allem Mördern. Als Meister des metaphysischen Krimis
lässt uns der russische Schriftsteller Dostojewski in die Abgründe der menschlichen Natur blicken.
Wir erscheinen darin als gespaltene Wesen, hin- und hergerissen von gegensätzlichen Kräften: Liebe und Hass, Wahrheit und Lüge, Gut und Böse – stets gefangen in Versuchung.
Seine Werke entstammen dem tiefen Einblick und das Verständnis des menschlichen Seelenlebens.
In seinen Werken, die teilweise stark auf eigenes Erleben zurückgreifen, schildert der Autor gleichermassen treffend die äußere Wirklichkeit und komplizierte seelische Vorgänge.
Außenseiter und Ausgegrenzte sind die Helden seiner Romane. Fast ausnahmslos handeln sie von Menschen in beengten und bedrängten Verhältnissen, wie er sie selbst ein Leben lang erleidet hatte.
Der frühe Dostojewski unterlag vom frühsozialistischen Sympathisanten und Agitator zum gottesgläubigen Zarenverehrer er einer erstaunlichen Wandlung,
die anscheinend einzig auf sein Erwachenserlebnis unter dem Galgen zurückzuführen ist: die Begnadigung in letzter Minute wandelt ihn völlig.
Sein hartes Leben in der Verbannung in Sibirien festigte ihn in der Gewissheit, dass die Heimat der Seele im grossen russischen Volk liegt und
so schlecht es ihm auch gehen mag, dort findet er seinen persönlichen Gottesdienst.
Seine schriftstellerische Laufbahn begann 1844. Im Jahr 1846 veröffentlichte er seinen Debütroman »Arme Leute«.
Beflügelt von seinem ersten Erfolg widmete sich Dostojewski ganz der Literatur und schrieb in den darauf folgenden Jahren einige Kurzgeschichten, darunter “Die Weißen Nächte” (1848).
Im April 1849 wurde Dostojewski gefangen genommen und in der Peter-Paul-Festung in St. Petersburg eingesperrt.
Man beschuldigte ihn, einer geheimen Gesellschaft von Pertraschewski angehört zu haben, die sich kritisch über die damalige sozial-politische Lage Russlands äußerte.
Bald darauf wird der als Genie Gefeierte wegen missliebiger politischer Umtriebe verhaftet und zum Tode verurteilt.
Er wurde jedoch nur zum Schein hingerichtet und für vier Jahre nach Sibirien verbannt.
»Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« ist eine Prosaarbeit von Fjodor Michailowitsch Dostojewski, an der er seit 1856 gearbeitet hatte und die im Jahre 1860 veröffentlicht wurde.
Dostojewski beschrieb die Verhältnisse in den Gefängnissen und Straflagern.
Der Roman »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« (1860 bis 1862) schildert das Leben in einer sibirischen Strafkolonie
und das Ringen der Insassen um einen Rest an Würde in einem brutalen, menschenverachtenden Umfeld.
In diesem Buch spiegelte Dostojewski eigene Erlebnsisse während seiner Verbannung in Sibirien in den Jahren 1850 bis 1854 wieder.
Dostojewski untenahm zahlreiche Auslandsreisen in Westeuropa und hatte bereits viel von der Welt gesehen, bevor er nach Russland zurückkehrte.
In seiner gleichnamigen Erzählung aus dem Jahr 1848 hat Dostojewski die berühmten Weißen Nächte von Sankt Petersburg beschrieben.
Berühmt sind die Weißen Nächte von Sankt Petersburg, wie sie Dostojewski in seiner gleichnamigen Erzählung aus dem Jahr 1848 beschreibt.
Gemeinsam mit seinem Bruder gründete er 1860 die Zeitschrift »Zeit« (»Wremja«), in der im darauf folgenden Jahr
sein Roman »Erniedrigte und Beleidigte« erschien. Bereits 1863 jedoch fiel die »Zeit« wegen eines vermeintlich
anti-patriotischen Beitrags der Zensur zum Opfer und wurde verboten.
Später reiste der mittellose Dichter rastlos quer durch Europa.
Im Zustand finanzieller Nöte diktierte er 1866 in rasender Eile seinen meisterhaften Roman »Schuld und Sühne«.
Seine literarischen Hauptwerke, darunter »Schuld und Sühne«, »Der Idiot«, »Die Dämonen« und »Die Brüder Karamasow«, entstanden jedoch erst in den 1860er und 1870er Jahren.
Dostojewski schrieb neun Romane, zahlreiche Novellen und Erzählungen und ein umfangreiches Korpus an nichtfiktionalen Texten.
Das literarische Werk beschreibt die politischen, sozialen und spirituellen Verhältnisse zur Zeit des Russischen Kaiserreiches, das sich im 19. Jahrhundert fundamental im Umbruch befand.
Dostojewski war ein Seismograph der Konflikte, in die der Mensch mit dem Anbruch der Moderne geriet.
Zentraler Gegenstand seiner Werke war die menschliche Seele, deren Regungen, Zwängen und Befreiungen er mit den Mitteln der Literatur nachgespürt hat.
Dostojewski gilt als einer der herausragenden Psychologen der Weltliteratur.
In seinen Romanen machte er die menschliche Unzulänglichkeit, die elenden Lebensbedingungen der einfachen Menschen in der frühkapitalistischen Zeit und die Armut zum Thema.
Für den Dichter war das Leiden die Ursache der Erkenntnis.
Bedeutende Anregungen empfing Dostojewski zeitlebens aus intensiver, umfassender Lektüre. Besonders beeinflussten ihn Friedrich Schiller, Honoré de Balzac, Victor Hugo, Alexander Puschkin und Nikolai Gogol.
Stilistisch stand ihm Gogol am nächsten. Die 1860er Jahre markieren einen entscheidenden Wendepunkt in Dostojewskis literarischem Schaffen: Mit der Veröffentlichung der „Aufzeichnungen aus einem Kellerloch“ gilt das Frühwerk als abgeschlossen,
es folgten die Reifejahre mit ihrer beispiellosen Produktivität und der bis zur physischen Erschöpfung forcierten Arbeit an seinen fünf großen Romanen.
Zu seinem berühmtesten Meisterwerken des grossen Seelendichters
gehören »Die Brüder Karamasow«, die Autobiographie »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«,
die Romane »Schuld und Sühne«, »Böse Geister«, »Der Idiot« und »Der Spieler«.
1866 erschien der erste große Roman von Fjodor Dostojewski »Schuld und Sühne«,
in älteren Übersetzungen auch »Raskolnikow«, in neueren »Verbrechen und Strafe«.
Der Roman »Schuld und Sühne« ist einer der größten psychologischen Romane der Weltliteratur,
in dem die Entwicklung eines Mannes zum Mörder geschildert wird. Der Roman handelt von einem halbwüchsigen Mann, der glaubt einen Mord verüben zu dürfen,
weil er sich für skrupellos und moralisch überlegen hält. Sein Romanheld Raskolnikow glaubt, er sei ein Übermensch und stehe über dem Gesetz.
Der Roman ist deprimierend und grausam, insbesondere was die elenden Lebensbedingungen der einfachen Menschen in der frühkapitalistischen Zeit um 1860 in Petersburg betrifft.
Mit »Schuld und Sühne« hat Dostojewskij, so Thomas Mann, „den größten Kriminalroman aller Zeiten“ verfasst.
1868 erschien sein zweites Großwerk, »Der Idiot«, der die Geschichte des Fürsten Myschkin,
der aufgrund seiner Güte, Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit in der St. Petersburger Gesellschaft scheitert.
In der Januar-Ausgabe des Jahrgangs 1868 der Moskauer Monatszeitschrift »Russischer Bote« erschien die erste Folge des Romans »Der Idiot« von Fjodor Dostojewski.
Im Zentrum des Romans steht der junge russische Fürst Lew Myschkin.
1872 schrieb er seinen Roman »Die Dämonen«, in dem er radikale Positionen vertrat.
Anschließend widmete er sich vor revolutionsträchtigem Hintergrund dem Kampf gegen den Sozialismus und
für eine christliche Erneuerung Russlands.
Sein vierter großer Roman »Der Jüngling« entstand 1875 bei einem Kuraufenthalt in Bad Ems an der Lahn.
In dem Roman begibt sich der Held, ein trauriger Halbwüchsling, infolge seelischer Unausgeglichenheit auf Selbstfindungskurs
und sucht eine Richtschnur für sein Verhalten.
Dostojewski war ein Meister des psychologischen Romans.
1880 veröffentlichte der meisterhafte Erzähler seinen letzten großen Roman »Die Brüder Karamasow«.
Dostojewski schrieb Fortsetzungsromane, wie damals sehr viele seiner Kolleginnen und Kollegen. Er hatte nicht den ganzen Roman vorgelegt und die Redaktion entschied über Abdruck oder Ablehnung, sondern er schrieb ein Kapitel, der Verlag druckte es.
Am stärksten manifestiert sich der literarische Dostojewski im Kampf gegen Turgenjew - bis hin zum literarischen Endduell, bei dem er siegt - und in der Verachtung von Tolstoi sieht er sich als einzig fertigen Schriftsteller,
der Russland treu geblieben ist und in seinen Werken die russische Seele zum Leben erweckt. Und in dieser russischen Seele sieht er die Existenz Gottes.
Dostojewski schrieb seine Geschichten unter den Bedingungen der Zensur des Zaren.
Der Großmeister der Prosa verwandte in seinen Romanen stets sprechende und einprägsame Namen,
so ist seine Romanfigur Karamasow eine Wortschöpfung aus dem russischen Wort kara=Strafe und masat=beschmieren.
Der russische Nationaldichter starb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg. Sein Tod war ein Schock für ganz Russland.
Tausende von Menschen kamen, um dem großen Schriftsteller die letzte Ehre zu erweisen.
Dostojewskis Grab befindet sich auf dem Tichwiner Friedhof im Alexander-Newski-Kloster in St. Petersburg.
Es ist ein ganz besonderer Friedhof, wo viele der berühmtesten russischen Schriftsteller, Musiker, Maler und Schauspieler begraben sind.
In der Wohnung, die er in seinen letzten Jahren von 1878 bis 1881 bewohnte, wurde ein Museum, das seinen Namen trägt, eingerichtet,
in dem original geschriebene Bücher, Autographien und historische Photographien betrachtet werden können.
Der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski hat große Teile seines Werks in Deutschland verfasst – siehe „Der Spieler“.
In keinem Land außerhalb Russlands lebte der Schriftsteller Fjodor Dostojewski so lange wie in Deutschland.
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