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Vaclav Havel
tschechischer Staatsmann und Politiker
(1936 - 2011)

Vaclav Havel wurde am 5. Oktober 1936 in einer großbürgerlichen Familie als ältester Sohn des Ingenieurs Václav Havel und seiner Frau Bozena in Prag geboren.

Václav Havel war ein Dichter und Dramatiker, der vom Dissidenten zum Präsidenten wurde und Weltgeschichte schrieb. Havel war vor allem ein Philosoph als Politiker, ein Bürgerkönig und allem auch ein überzeugter Europäer und ein politisches Vorbild.

Vaclav Havel war ein sehr bekannter tschechischer Staatsmann und Politiker sowie Dramatiker und Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Havel war von Natur aus ein dichterischer und unpolitischer Mensch. Erst durch die politischen Umstände in seinem Land wurde er zum Oppositionellen und schießich zum Regimegegner. Er war schüchtern, intellektuell und trotzdem kein Kind von Traurigkeit.

Wegen seiner Herkunft aus einer «bourgeoisen», nach dem kommunistischen Umsturz 1948 enteigneten Familie konnte Havel nur auf Umwegen Ober- und Hochschulbildung erlangen.

Prager Altstadt mit Hradschin Er studierte an der Technischen Universität und an der Prager Kunstakademie. Er wurde wegen seiner Integrität und dramatischen und schriftstellerischen Werke Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts zur Symbolfigur der Bürgerbewegung in der Tschechoslowakei.

Havel veröffentlichte bereits in frühen Jahren Artikel in den führenden Literaturzeitschriften des Landes. Havels frühe Popularität ist auf seine Eigenschaft als Autor absurder Theaterstücke zurückzuführen.

Das Gartenfest; Die Benachrichtigung

Bereits mit seinem zweiten Drama »Die Benachrichtigung« gelang ihm der internationale Durchbruch. Seine Stücke wurden fortan im westlichen Ausland gespielt und mit renommierten Bühnen- und Literaturpreisen bedacht.

In seinen frühen Stücken karikierte Havel auf spielerisch-amüsante Weise die Absurditäten des kommunistischen Systems.

Die Rezeption Havels und seine Popularität blieben nicht auf den Dramatiker beschränkt. Je stärker er sich aus seinem anfänglich eng umrissenen Theaterhorizont löste, desto mehr zog er die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich.

Vaclav Havel Pose In der Tschechoslowakei avancierte der Autor durch seinen permanenten Konflikt mit den sozialistischen Machthabern zu einer Art Volkshelden, der seine Erfahrungen literarisch verarbeitete. Später erlebte Vaclav Havel einen Wandel von Theaterautor zum engagierten Bürgerrechtler.

Bereits zur Zeit des Prager Frühlings 1968 war er einer der Wortführer der Regimegegner. 1968 war Havel als Vorsitzender des Clubs der unabhängigen Schriftsteller in der Reformbewegung des Prager Frühlings aktiv und übte scharfe Kritik an der Invasion der Warschauer-Pakt-Truppen in der Tschechoslowakei zur Niederschlagung des Prager Frühlings. Daraufhin erhielt Václav Havel Publikations- und Aufführungsverbot und schlug sich als Hilfsarbeiter in einer Brauerei durch, setzte sich aber trotz vielfältiger Schikanen weiterhin für die Wahrung der Menschenrechte ein.

Charta 77 Die KSZE-Schlussakte von Helsinki schuf 1975 mit dem Verweis auf die Menschenrechte eine hilfreiche Berufungsinstanz für Dissidenten im Ostblock. Die Sammlungsbewegung Charta '77 in der Tschechoslowakei knüpft daran an. Die Sammlungsbewegung Charta '77 in der Tschechoslowakei knüpfte daran an. Václav Havel war 1977 Mitbegründer der Bürgerrechtsbewegung »Charta 77«, einer Gruppe von systemkristischen Widerständlern, die Anfang 1977 ein Freiheitsmanifest verfassten und unterschrieben und in den folgenden Jahren mehrfach verhaftet wurden. Vacalv Havel wurde daraufhin verhaftet und inhaftiert, er saß als politischer Häftling im Gefängnis.
Als einer der Mitbegründer und führenden Köpfe der Bürgerrechtsbewegung »Charta 77« übernahm Havel eine entscheidende Funktion innerhalb der tschechoslowakischen Gesellschaft. Für die Bevölkerung sollte die Charta bis zum endgültigen Sturz des Regimes ein Licht am Ende des Tunnels bleiben.

Anfang 1989 herrschte bereits politisches Tauwetter in Ost- und Mitteleuropa. Dennoch wurde der Schriftsteller Václav Havel im Februar von einem Gericht in Prag wegen "Rowdytums" verurteilt.

1989 stand er an der Spitze des oppositionellen Bürgerforums, das einer der Initiatoren der Massenproteste der Bevölkerung war, die schließlich zum Sturz des kommunistischen Regimes führten.

Als einer der Mitbegründer und führenden Köpfe der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 übernahm Havel eine entscheidende Funktion innerhalb der tschechoslowakischen Gesellschaft. Für die Bevölkerung sollte die Charta bis zum endgültigen Sturz des Regimes ein Licht am Ende des Tunnels bleiben.

Nach den öffentlichen Bürgerprotesten im Herbst 1989 gründete sich am 20. November 1989 das Bürgerforum. Vaclav Havel wurde zur führenden Figur und Sprecher des bürgerlichen Forums und zum tschechischen Nationalheld.

Am 10. Dezember 1989 musste der kommunistische Staatspräsident Husak dem Druck der »samtenen Revolution« weichen und trat zurück. Im Zug der Bürgerbewegung der »Samtenen Revolution« wurde die 44-jährige Herrschaft der Kommunisten gewaltlos beendet.

Alexander Dubcek

Am 29. Dezember 1989 wurde der Bürgerrechtler vom Prager Parlament einstimmig zum neuen Staatspräsidenten der Tschechoslowakei gewählt. Zun ersten Mal in der Geschichte der Tschechoslowakei wurde 1990 ein Oppositioneller und Bürgerrechtler Präsident.
Alexander Dubcek wurde Parlamentspräsident.

Im Juni 1990 errang das von Havel angeführte Bürgerforum die überragende Mehrheit bei den ersten freien Parlamentswahlen seit 44 Jahren.

Havel leitete als erster Mann im Staat den Übergang des kommunistischen Systems in eine parlamentarische Demokratie und weitreichende wirtschaftliche Reformen ein.

Zum zweiten Mal wurde er von der neuen Föderalversammlung am 5. Juli 1990 gewählt. Er galt als moralische Autorität und respektierte Persönlichkeit und erfreute sich in jener Zeit einer - in der Politik - ungewöhnlichen Popularität. Während dieser zweiten Amtsperiode als Staatsoberhaupt der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik - so der neue Name des Staates - vermehrten sich jedoch Auseinandersetzungen und Kontroversen zwischen den Tschechen und den Slowaken. Havels Versuche, die Föderation zu erhalten, waren erfolglos.

Es gelang ihm als Präsident jedoch nicht, den Zerfall des Landes in die Slowakei und die Tschechische Republik zu verhindern. Nach der Auflösung der Tschechoslowakei Ende 1992 wurde Vaclav Havel zum neuen Staatspräsidenten Tschechiens gewählt.

In der Außenpolitik war Havels historische Leistung, sein Land aus dem Warschauer Pakt zu lösen und in das transatlantische Bündnis der NATO zu integrieren.

Vaclav Havel Pose Vaclav Havel war ein überzeugter Europäer, der entschieden auf die europäische Integration setzte. Der im Dezember 2002 abgehaltene EU-Gipfel von Kopenhagen legte als Havels Verdienst den Grundstein zur Eingliederung Tschechiens in die Europäische Union.

1998 wurde der Bürgerpräsident durch Wiederwahl im Amt für weitere fünt Jahre bestätigt. Das Amt des Staatspräsidenten Tschechiens übte Vaclav Havel 10 Jahre aus, bevor er Ende 2003 vom Amt zurücktrat.

In der Wahrheit leben
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Nach seinem Rücktritt kehrte Vaclav Havel allmählich zum Theater zurück. 2007 veröffentlichte er sein dramatisches Werk »Der Abgang«. Das Drama handelt von einem Kanzler, der Abschied von der Macht nimmt, und von der automatisierten Sprache der Politik.

Vaclav Havel starb am 18. Dezember 2011 in seinem Landhaus Hradecek in Nordböhmen an den Folgen einer Atemwegserkrankung. Havel wurde mit einem Staatsakt geehrt und die Urne mit seiner Asche in Prag auf dem Friedhof im Vinohrady beigesetzt.

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  Über Vaclav Havel


Vaclav Havel war ein Philosoph als Bürgerpräsident und ein Dichter, der zum Staatsmann wurde. Vaclav Havel Havel war ein in seiner Jugend veräppelter Bürgersohn und später ausgestossener Bourgeouis, ein verbannter Dichter und politischer Häftling, der nie in ein vorgegebenes Raster gepaßt hat und auf diese Weise einen besonderen Blick auf die menschlichen Existenz entworfen hat: den des Aussenseiters.

Sein elemtentares Lebensgefühl war das Gefühl von Fremdheit, anders zu sein als andere.

Vaclav Havel war ein grosser politischer Visionär mit einem unkonventionellen politischen Stil. Er war von seiner Grundhaltung radikal individualistisch und unangepasst.

Vaclav Havel war kein Mensch, der vorgefertigte Lösungen präsentiert hat. Nicht in seinem philosophischen Denken, nicht in seiner politischen Auffassung und auch nicht in seinem literarischen Werk.

Vaclav Havel stand immer in dem Ruf, ein großer Moralist zu sein und mit seinen Ansichten quasi in moralisch höheren Sphären als den irdischen zu schweben. Er schien immer der Verkünder einer besseren Welt zu sein, an der es selbst lag, sich in Freiheit zu verwirklichen.

Havel betonte dabei stets die Verantwortung des Individuums. Weil er auf die Selbstverantwortung des Individuums setzte, lieferte er keine (individuellen) Patentrezepte.

Der kritische Mahner und Sinnsucher hat dabei immer vorgeführt, wie sein Denken zu leben wäre.



  Politische Zitate Vaclav Havel

Fernverhör
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»Mit Politik, Politologie oder Ökonomie habe ich mich nie systematisch beschäftigt, eine ausgeprägte politische Ansicht habe ich nie gehabt und um so weinger öffentlich manifestiert.«

»Ich bin Schriftsteller und meine Berufung habe ich immer als Pflicht begriffen, die Wahrheit über die Welt zu sagen, in der ich lebe, von ihren Schrecken und Miseren zu berichten, also eher zu warnen als Anleitungen zu geben.«




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Absurdes Theater - www.wikiwand.de
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10. Todestag von Václav Havel: Das intellektuelle Gesicht der Freiheit Europas - hlz.hessen.de



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  Bearbeitungsstatus

Erstellt: 20.03.2009 Zuletzt aktualisiert: 18.12.2021





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