Hermann Hesse wurde am 2. Juli 1877 als Sohn des baltischen Missionars und Indologen und dessen Frau Marie in Calw, Württemberg, geboren.
Hermann Hesse ist ein bedeutender deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Erzähler, Lyriker und Kritiker des 20. Jahrhunderts.
Er gilt als Autor der Innerlichkeit und romantischen Empfindsamkeit und fernöstlicher Lebensweisheit.
Hesse bezog als erster deutscher Schriftsteller östliche Weisheitslehren in seine Literatur mit ein.
Nach einer Buchhändlerlehre war er seit 1904 freier Schriftsteller, zunächst in Gaienhofen am Bodensee, später im Tessin.
Hermann Hesse zog 1904 mit seiner Frau Maria in das damals sehr abgelegene badische Dörfchen Gaienhofen am Bodensee und mietete ein einfaches Bauernhaus ohne fließendes Wasser und Strom, in dem sie drei Jahre lebten.
1907 ließen sie sich von dem befreundeten Basler Architekten Hans Hindermann im Ort ein Landhaus im Reformstil bauen, das noch im selben Jahr bezogen werden konnte. Dort legten sie einen großen Garten zur Selbstversorgung an.
Schon in jungen Jahren begann Hesse als freier Schriftsteller und Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen, Bücher und Publikationen zu veröffentlichen.
Hesses frühe Werke standen noch in der Tradition des 19. Jahrhunderts: Seine Lyrik ist ganz der Romantik verpflichtet, ebenso Sprache und Stil des »Peter Camenzind«.
Zu seinen ersten Veröffentlichungen seines umfangreichen literarischen Schaffens gehören die Romane »Peter Camenzind« (1904) und »Unterm Rad« (1906),
in denen Hesse jenen Konflikt von Geist und Natur thematisiert, der sein gesamtes Werk durchzieht.
Der literarische Durchbruch gelang dem Autor mit dem zivilisationskritischen Entwicklungsroman »Peter Camenzind«.
Hesse beschloss 1912, mit seiner zukünftigen Frau Maria Bernoulli von Basel auf das Land zu ziehen. Es war die Zeit der Künstlerkolonien und genossenschaftlichen Gartenstädte, die mit ihrem naturnahen Lebensstil der Industrialisierung und Entfremdung etwas entgegensetzen wollten.
1912 verlies Hermann Hesse Deutschland und siedelte in die Schweiz nach Bern über. 1919 lies er sich Montagnola nieder, einem Dorf in der Nähe von Lugano am Luganer See.
Im Mai 1919 verließ Hermann Hesse Bern und zog ohne die Familie in den Süden. In dem Tessiner Flecken Montagnola oberhalb des Luganer Sees fand er die pittoreske Casa Camuzzi, ein romantisches Schlösschen, in dem er drei Zimmer mietete.
Den Winter 1925/26 verbrachte er in Zürich. In einer seiner größten Lebenskrisen tanzte er sich auf Maskenbällen in einen "Rausch aus Wein, Geselligkeit, Geschlecht, Tanz, Musik"
und fand den Gegensatz zu seiner zurückgezogenen Tessiner Existenz als anregend.
Hermann Hesse gilt als deutschsprachiger Literat und Autor von Weltruf.
Sein Werk wird bestimmt von dem Gegensatz Geist und Leben und unterliegt in seinen späteren Werken
starken Einflüssen durch die indische Philosophie. Seine stark autobiografisch geprägeten
Romanwerke beschreiben den Menschen im existenziellen Konflikt mit seiner Umwelt und einer Kultur im Umbruch.
Hesse stand durch seine Haltungen und Überzeugungen im offenen Widerspruch zu seiner Zeit.
Sein Werk wird bestimmt von dem Gegensatz Natur, Geist und Leben und unterliegt in seinen späteren Werken starken Einflüssen durch die indische Philosophie. Seine stark autobiografisch geprägeten Romanwerke beschreiben den Menschen im existenziellen Konflikt mit seiner Umwelt und einer Kultur im Umbruch. Hesse war ein Mensch der existenziellen Krise, der seine Lebenskrisen literarisch verarbeitete.
Hermann Hesses Erzählung »Das Glasperlenspiel« erschien am 18. November 1943 in Zürich. In diesem Werk entwarf Hesse die utopische Welt der Geistes-Elite von "Kastalien", einer ideal-typischen Republik von Gelehrten, die die höchste Stilisierungsform menschlicher Kultur repräsentiert. Das Werk stellt einen Gegenentwurf zur antihumanen Herrschaft von Stalinismus und Nationalsozialismus dar, als deren Antipoden sich Hesse verstand.
Der Altersroman »Das Glasperlenspiel« gestaltet das neue Ideal eines „Reichs des Geistes und der Seele“ als Gegenentwurf zur Geistverneinung des Nationalsozialismus. Hesses Werke waren mehrmals Identifikationstexte der gegen Gesellschaftszwänge aufbegehrenden jungen Generation: nach dem Ersten (Demian) und dem Zweiten Weltkrieg (Glasperlenspiel) und im Jugendprotest der späten sechziger Jahre.
Nach dem Erscheinen des Buches zog er sich aufgrund seines schlechter werdenden Gesundheitszustandes, vor allem wegen einer zunehmenden Sehschwäche, weitgehend aus dem literarischen Leben zurück.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Peter Camenzind« (1903), »Unterm Rad« (1906), »Siddhartha« (1922), »Der Steppenwolf« (1927), »Das Glasperlenspiel« (1943).
Alle Werke Hesses sind sehr stark autobiografisch geprägt und schildern die Stationen, Episoden und Brüche
seines wechselvollen Lebens. Besonders offensichtlich ist sie in seinem Roman»Der Steppenwolf«,
der geradezu exemplarisch für den "Roman der Lebenskrise" stehen kann.
»Der Steppenwolf« erzählt die Geschichte von Harry Haller, der sich in völliger Entfremdung von seiner bürgerlichen welt eine geniale, "eine unbegranzte Leidensfähigkeit herangebildet" hat.
Zeitroman oder psychologischer Roman - Hermann Hesses »Steppenwolf« ist im Laufe der Jahrzehnte sehr kontrovers und kritisch rezipiert worden.
Der Literaturnobelpreisträger des Jahres 1946 ist heute im Ausland der meist gelesene Autor deutscher Sprache des 20. Jahrhunderts, sein literarisches Werk findet
ungebrochen Verbreitung auf der ganzen Welt.
Die immer wieder auflebende Welle der Hesse-Begeisterung begann wenige Jahre nach Hermann Hesses Tod der Ende Sechzigerjahre in Amerika.
Unter den Hippies, Verweigerern des Kriegsdienstes in Vietnam und den LSD-Konsumenten auf ihren psychedelische Trips avancierte sein Roman »Der Steppenwolf« zum Kultbuch und
erlebte wie der fernöstlicher Philosophie verpflichtete Roman »Siddhartha« immer wieder Phasen intensivster Rezeption.
Weltoffenheit, Toleranz und Humanität prägten das Werk und den Charakter Hermann Hesses.
Nicht zuletzt für sein großartiges Spätwerk wurde ihm 1946 der Nobelpreis für Literatur verliehen.
Hermann Hesse verbrachte die zweite Hälfte seines Lebens in seiner Wahlheimat Montagnola im Tessin,
die ersten zwölf Jahre in der Casa Camuzzi, später, zusammen mit seiner dritten Frau Ninon, in der Casa Rossa.
Hermann Hesse starb am 9. August 1962 in seiner Wahlheimat in Montagnola im Schweizer Kanton Tessin.
Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf dem Friedhof von San't Abbondio in Gentilino.
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Hermann Hesse Sein Leben und sein Werk
»Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne« Die Lebensgeschichte des Hermann Hesse
Hermann Hesse Sein Leben in Bildern und Texten
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