Victor Hugo wurde am 26. Februar 1802 in der westfranzösischen Stadt Besancon als Sohn eines französischen Offiziers geboren.
Victor Hugo war ein berühmter französischer Schriftsteller und Dichter des 19. Jahrhunderts.
Er ist einer bedeutendsten und volkstümlichsten Dichter Frankreichs. Hugo betätigte sich als literarischer,
aber auch politischer Publizist. Vielen Franzosen gilt er als ihr größter Autor überhaupt.
Victor Hugo war ein großer Bewunderer des französischen Schriftstellers François-René Vicomte de Chateaubriand.
Mit seinem umfangreichen Werk gilt der französische Dichter, Romancier und Dramatiker als zentrale Figur der französischen Hochromantik.
Mit seinen zahlreichen Romanen, Dramen und Gedichten schuf er Musterbeispiele romantischer Dichtung.
Besonders sein Roman »Der Glöckner von Notre Dame« (»Notre Dame de Paris«) (1831) gilt als sein Meisterwerk.
Der 1831 erschienene historische Roman von Victor Hugo fesselt und bewegt die Literaturfans seit fast 200 Jahren und gilt als einer der ersten Großstadtromane der Weltliteratur.
Mit diesem Roman wollte Victor Hugo für den Erhalt von Notre-Dame de Paris einstehen und ist daher der wichtigste Schauplatz für die Hauptfiguren.
Im Jahr 1829 schrieb Hugo die Erzählung »Der letzte Tag eines Verurteilten«.
1831 publizierte er eines seiner erfolgreichsten Werke, den um 1480 spielenden Roman »Notre Dame de Paris«.
In den nächsten Jahren verfasste er hauptsächlich historische Stücke, deren erstes, »Der König amüsiert sich« (1832)
als politisch missliebig direkt nach der Premiere verboten wurde. Denn Hugo war, zusammen mit anderen jungen Intellektuellen,
schon bald nach der Julirevolution von 1830 in Opposition zu dem neuen Regime von „Bürgerkönig“ Louis-Philippe gegangen.
Die nächsten nach der Juli-Revolution veröffentlichten Stücke »Lucrètia Borgia« und »Marie Tudor« (1834), »Angelo« (1835) und »Ruy Blas« (1838)
wurden jedoch zunehmend weniger kritisch.
In der zweiten Lebenshälfte nahm Hugo aktiv am politischen Leben teil.
Er entstammte einem bonapartistischen Elternhaus und sympathisierte als junger Mann mit den Royalisten.
1845 erhob ihn Bürgerkönig Louis Philippe in den Adelsstand, doch während der Revolution von 1848 war Hugo auf seiten der Republikaner
und zog als bonapartistischer Abgeordneter ins Parlament ein.
Im Jahr 1851 fand seine politische Laufbahn nach dem erfolglosen Staatsstreich gegen Präsident Louis Napoleon,
dem späteren Kaiser Napoleon III., ein jähes Ende. Als Hugo sich gegen den Staatsstreich auflehnte, mit dem sich Bonaparte am
2. Dezember 1851 zum Präsidenten auf Lebenszeit machte, wurde er kurz inhaftiert und anschließend aus Frankreich verbannt.
Hugo musste aus Frankreich fliehen und floh zunächst nach Belgien und lebte bis 1870 auf den Kanalinseln, erst auf Jersey und dann auf Guernsey. im Exil
Auf der Insel Guernsey schrieb er u.a. »Napoléon le petit«, eine bissige Satire auf Napoleon III. schrieb.
Auf der Kanalinsel Guernsey beendete Hugo auch sein umfangreichstes und berühmtestes Werk, den fünfteiligen Roman »Les misérables« (1862).
»Les Misérables« ist ein monumentaler melodramatischer Roman, der mit einer spannenden Handlung um den entsprungenen Galeerensträfling
Jean Valjean vor allem auf das Elend der proletarisierten Arbeitermassen aufmerksam machen sollte, die Paris inzwischen übervölkerten.
Erzählt wird die Geschichte des Jean Valjean, der nach neunzehn Jahren Haft nach Frankreich zurückkehrt. Ein freundlicher Bischof nimmt ihn auf und hält sogar noch zu ihm, als er selbst von ihm bestohlen wird.
Dankbar beschließt Valjean, nunmehr anständig zu leben. Er verschafft sich eine neue Identität, wird reich und unterstützt Arme und Entrechtete.
Alles setzt er daran, die todkranke Arbeiterin Fantine und ihre kleine Tochter Cosette zu retten. Da holt ihn seine Vergangenheit ein.
Victor Hugo hat sein leidenschaftliches Plädoyer für Humanität in ein gewaltiges Epos gefasst.
In diesem breit angelegten Porträt der unteren Klassen im damaligen Frankreich durchbricht Hugo den Erzählfluss immer wieder
durch lange Abschweifungen, die historische Ereignisse wie die Schlacht bei Waterloo rekapitulieren oder geschichts- und
sozialphilosophischen Betrachtungen dienen. Dabei nahm der Romancier auch Einflüsse moderner literarischer Strömungen auf, da er sich u.a. mit George Sands und
Balzacs Werk auseinandergesetzt hatte.
Bei der Revolution 1848 hätten Victor Hugo und seine Freunde nur zu gern die Bourbonen-Dynastie durch eine Regentschaft der Herzogin von Orleans, einer intelligenten und liberalen Fürstin, gerettet.
Aber das Volk in Waffen erteilte der Parlamentskammer die Macht und eine Republik wurde geboren.
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, der mit Frankreichs Niederlage und Napoleons III. Abdankung endete, kehrte der vor
der Küste Frankreichs im Exil lebende Victor Hugo nach Frankreich zurück, doch misslangen zunächst seine Versuche, in der Politik
der jungen Dritten Republik Fuß zu fassen. Erst 1876 wurde er in den als neues Oberhaus fungierenden Senat gewählt.
1840 wurde Victor Hugo in die »Academie francais« aufgenommen.
Im Grunde hat man Victor Hugo nie verziehen, ein zugänglicher und lesbarer "Intellektueller" zu sein. Das wurde sogar Emile Zola zur Last gelegt: Wer einen unschuldigen Juden verteidigt (den Hauptmann Dreyfus), so sah es eine rechts orientierte Kritik, kann doch nur ein miserabler Schriftsteller sein!
Nach einem Schlaganfall 1878 ließ seine Schaffenskraft nach, doch konnte er noch einige Jahre seinen Ruhm genießen.
Der große französische Dichter, Romancier und Dramatiker Victor Hugo starb am 22. Mai 1885 in Paris.
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