Seine grosse Sprachkunst entfaltete sich auch in seinen zahlreichen Novellen, von denen
»Michael Kohlhaas« und »Das Erdbeben von Chili« am bekanntesten wurden.
Seine Novelle »Michael Kohlhaas« hat Kleist im kühlen Stil der Chronik geschrieben.
In seiner Novelle »Michael Kohlhaas« kämpft ein junger Mann mit großer Sturheit gegen staatliche Ungerechtigkeit und Willkür.
Sie handelt über das Schicksal eines brandenburgischen Pferdehändlers im Sächsischen,
der durch unrechtmäßige Aneignung zweier Pferde durch einen Junker betrogen wird
und ist eingebunden in die politischen Geschehnisse seiner Zeit.
Seine Sturheit und Unnachgiebigkeit in der Verfolgug seiner Angelegenheit wird dem
bestohlenen Pferdehändler schließlich im Zuge einer Intrige zum Verhängnis.
»Amphitryon« ist Kleists tragische Komödie von der Urangst vor der Unerklärbarkeit der Welt.
Durch die Welt und die Akteure geht ein Riss, als hätte Jupiter einen Blitz geschleudert.
In diesem "Lustspiel nach Moliere" verspringen Komik und Tragik schnell und schonungslos.
Kleists rastloses Leben endete in einer Tragödie.
Nach Vollendung des "Prinz Friedrich von Homburg" im Jahr 1811 geriet er in finanzielle und persönliche Schwierigkeiten.
Heinrich von Kleist ging im November 1811 zusammen mit seiner Geliebten, der unheilbar kranken Henriette Vogel, in der Nähe des Berliner Wannsees in den Tod.
Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur verlor, nahm er sich am 21. November 1811 das Leben.
Heinrich von Kleist schreibt an seine Schwester Ulrike: „die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war“ und erschießt sich am 21. November 1811, mit 34 Jahren.
In seinem Abschiedsbrief schrieb der preussische Melancholiker und wehleidige Dichter:
»Der Himmel versagt mir den Ruhm, das grösste der Güter der Erde;
ich werfe ihm, wie ein eigensinniges Kind, alles übrige hin.«
Sein letzte Ruhe fand der untersetzte, stotternde, vergrübelte Dichter ohne Volk in einer Grünanlage am Kleinen Wannsee bei Berlin.
Es bleiben Theaterstücke, Novellen, Anekdoten, Briefe. Kleists Texte gleichen gemeißelten Steinplatten, unter deren Oberfläche doch stets das Blut hervorschimmert.
Keine ungebrochene Emphase wie bei Schiller, keine ausgleichende Harmonie wie bei Goethe.
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