Stanislaw Jerzy Lec wurde am 6. März 1909 als de Tusch-Letz in Lemberg/Polen geboren.
Stanislaw Jerzy Lec ist ein bekannter polnischer Aphoristiker und Satiriker des 20. Jahrhunderts.
Von 1927 bis 1933 studierte Lec in Lemberg Polonistik und Jura (magister juris)
und ging anschliessend nach Warschau, wo er als Lyriker und auch als Satiriker für verschiedene Blätter schrieb.
Beim Ausbruch des 2. Weltkriegs ging Lec wieder nach Lemberg.
Dort arbeitete er für die sowjetische Propaganda. Hier wurde er nach dem Einmarsch deutscher Truppen 1941 verhaftet und
in das Konzentrationslager Tarnopol gebracht, wo er 1943 befreit wurde.
1945 wirkte Lec bei der Neugründung der satirischen Zeitschrift Szipilki mit und gab 1946 Gedichte in dem Band »Feldnotizbuch« heraus.
Im gleichen Jahr veröffentlichte er den Satireband »Spaziergang eines Zynikers«.
1949 bis 1950 lebte er als Presseattaché in Wien. Seiner Abberufung kam er durch eine Übersiedlung nach Israel zuvor,
kehrte jedoch 1952 nach Warschau zurück. 1948 veröffentliche er »Das Leben ist ein Scherzgedicht«, 1950 »Neue Gedichte«,
die bereits 1949 teilweise in Wien unter dem Titel »Über Brücken schreitend« in deutsch erschienen.
Mit den polnischen Ereignissen im Oktober 1956 die zu einer Liberalisierung der stalinistischen Politik Polens führten,
begann seine Karriere als Aphoristiker.
Inspiriert wurde Lec auch vor allem durch seine Übersetzungen von Gedichten von Goethe, Grillparzer, Lessing, Morgenstern und
vor allem von Heine, aber auch Kraus und Ringelnatz.
Neben den »Unfrisierten Gedanken« (1959) veröffentliche er »Aus tausendundeinem Scherzgedicht« (1959),
»Ich spotte und fragte nach dem Weg« (1959), »An Abel und Kain« (1961), »Steckbrief« (1964), »Gedichte auf dem Sprung« (1964).
1966 erschienen die »Neuen unfrisierten Gedanken« und »Epigrammlese«.
Stanislaw Jerzy Lec starb am 7. Mai 1966 in Warschau
Bei seiner Beerdigung erhielt er ironischerweise ein Staatsbegräbnis mit militärischen Ehren.
In der 1970er Jahren, der Zeit der beginnenden freundlicheren Ostpolitik, wurden regelmäßig in der ZEIT eine Handvoll Aphorismen des -
damals schon verstorbenen - polnischen Autors Stanislaw Jerzy Lec veröffentlicht. Lecs Aphorismen warfen ein eigentümliches Licht
auf einen stalinistisch geprägten polnischen Staat, von Polizisten beherrscht und mit dem seltsamen, beklemmenden Anspruch, das Denken kontrollieren zu wollen.
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