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Gotthold Ephraim Lessing
deutscher Dramatiker und Theaterautor (1729 - 1781)

Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 in Kamenz bei Dresden geboren.

Gotthold Ephraim Lessing war ein bedeutender Dichter der deutschen Aufklärung. Mit seinen Dramen und seinen theoretischen Schriften, die vor allem dem Toleranzgedanken verpflichtet sind, hat dieser Aufklärer der weiteren Entwicklung des Theaters einen wertvollen Beitrag geleistet.

Lessing gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter und radikaler Vertreter der deutschen Aufklärung und Vertreter der Empfindsamkeit. Der Dichter und Aufklärer zählt zu den wichtigsten Autoren seiner Generation.

Lessing war ein vielseitig interessierter Dichter, Denker und Kritiker. Als führender Vertreter der deutschen Aufklärung wurde er zum Vordenker für das neue Selbstbewusstsein des Bürgertums. Seine theoretischen und kritischen Schriften zeichneten sich durch einen oft witzig-ironischen Stil und treffsichere Polemik aus.

Mit seinen Dramen und seinen theoretischen Schriften, die vor allem dem Toleranzgedanken verpflichtet sind, hat dieser Aufklärer der weiteren Entwicklung des Theaters einen wesentlichen Weg gewiesen und die öffentliche Wirkung von Literatur nachhaltig beeinflusst.

Gotthold Ephraim Lessing war auch ein bedeutender Religionskritiker. Er steht für die Ausweitung der Religionsfreiheit über die Bestimmungen des Westfälischen Friedens hinaus.

Das Lustspiel "Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück" von Gotthold Ephraim Lessing wurde am 30. September 1767 in Hamburg uraufgeführt. Der Dichter erprobte mit diesem Werk formal wie inhaltlich eine neue Theaterform. Dem "Gespenst der Ehre" setzt Lessing "Liebe, Freundschaft und Mitgefühl" entgegen. Das Stück handelt von dem Major Tellheim, der verarmt und verwundet aus dem Siebenjährigen Krieg zurückkommt und sich seiner Geliebten, Minna, nicht mehr würdig fühlt. Minna entlarvt mit Vernunft und Liebe seine Lebenskrise als Illusion - zu Hilfe kommt ihr dabei, typisch für Lessing, ein ganz besonderer Ring.

Der Aufklärer und Religionskritiker Lessing gab im Jahr 1777 die religionskritischen »Wolfsburger Fragmente« heraus.

Gotthold Ephraim Lessing gehört zu den Wegbereitern des deutschen Nationaltheaters als Ausdruck des neuen Selbstbewußtseins.
Für Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) war er der höchste Verstand und für die Menschen im 19. Jahrhundert Deutschlands Stolz.
Mit seiner Begeisterung für das Theater trug Lessing wesentlich zur Entwicklung eines neuen bürgerlichen Theaters in Deutschland bei.

Er gilt als der Wegbereiter des deutschen bürgerlichen Lustspiels. Im Unterschied zu gröberen Gattungen bemüht sich das Lustspiel um verfeinerte Komik und um realistische Handlungen und Figuren. Die Rührung behält die Oberhand über die Komik.

William Shakespeare

Sein Vorbild war der englische Dramatiker William Shakespeare. Lessing schrieb daran orientiert stilbildende Dramen wie das Lustspiel »Minna von Barnhelm« (1767) und das bürgerliche Trauerspiel »Miss Sara Sampson« (1755).

»Miss Sara Sampson« von Gotthold Ephraim Lessing ist das erste bürgerliche Trauerspiel der neueren deutschen Literatur. Es erschien und wurde im Jahre 1755 uraufgeführt und gehört zur Epoche der »Empfindsamkeit«.

Lessing war es, der die Shakespeare-Rezeption in Deutschland überhaupt begründete.

Sein vielseitiges literarisches Werk umfasst Dramen, Lustspiele, Trauerspiele und Fabeln. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das Versdrama und Schauspiel »Nathan der Weise« (1779), das Lustspiel »Minna von Barnhelm« (1767) und das Trauerspiel »Emilia Galotti« (1772).

Das Trauerspiel »Emilia Galotti« begann Lessing im Jahr 1757 und vollendete es 1772.

1779 schrieb er das Schauspiel »Nathan der Weise«, dessen Uraufführung 1783 in Berlin stattfand. In dem Versdrama und Schauspiel »Nathan der Weise« (1779) steht die Idee der religiösen Toleranz im Mittelpunkt.

1780 veröffentlichte Lessing »Die Erziehung des Menschengeschlechts«.

Viele seiner Werke sind längst zu Bühnenklassikern geworden. Seine Fabeln sind immer noch beliebt und die Ideale des streitbaren Aufklärers ein stets aktuelles Thema.
Von seinen Werken liegen rund 1.000 Übersetzungen in 40 Sprachen vor.

Friedrich Schlegel urteilte über Lessing: »Er selbst war mehr wert als alle seine Talente.«





  Epoche der Empfindsamkeit


Die Empfindsamkeit hängt mit dem Ende des französischen Rationalismus nach dem Tode von Ludwig XIV. im Jahr 1715 zusammen. Sie wendet sich gegen eine strikt vernunftorientierte Lebensweise, wie sie bei der Disziplinierung und Zivilisierung der europäischen Gesellschaft in der Zeit des Absolutismus aufkam.

Das deutsche »Zeitalter der Aufklärung« begann erst, als das französische »Zeitalter der Vernunft« durch sozialkritische und emmnzipatorische Tendenzen ergänzt oder in Frage gestellt wurde.

Eines der wichtigsten inhaltlichen Merkmale der Empfindsamkeit ist die Gegenüberstellung von Gefühl und Verstand. Wenn Sie also Literatur aus der Zeit interpretieren, achten Sie darauf, welche Figuren ihre Handlungen und Aussagen aus dem Gefühl herleiten und welche aus dem Verstand.

Wichtig ist auch die Natur des Gefühls. Gute Gefühle entsprechen in der Empfindsamkeit der Nächstenliebe, nicht der Leidenschaft. Geschwisterliebe, Freundschaft, Naturliebe und Trauer sind typische Gefühle der Empfindsamkeit, während Raserei, Zorn, Begehren und Temperament nicht zu den Idealen gehören.
Das Gefühl wird in der Empfindsamkeit einerseits als Träger einer ethischen, auf Nächstenliebe basierenden Lebensweise verstanden, andererseits bietet es dem Individuum, das in der empfindsamen Literatur meistens aus dem Bürgertum stammt, die Freiheit, sich auszudrücken. Das ist in der Zeit vor der Französischen Revolution ein wichtiges Thema.
Weitere Kernthemen sind dementsprechend Mitleid, sittliches Verhalten, das Bewusstsein der eigenen Innerlichkeit, das Privatleben und die Schwärmerei für Mensch und Natur.
Typische literarische Genres der Empfindsamkeit sind Gedichte, Briefromane, Epen und bürgerliche Rührstücke.
Die Empfindsamkeit hat außerdem ihre ganz eigenen formalen Merkmale. In der Personenrede und in der Lyrik sind Ausrufe wie "Oh!" und "Ach!" sehr typisch.



Internet

Lessing-Museum Kamenz - www.lessingmuseum.de
Gotthold Ephraim Lessing - www.lessingmuseum.de
Gotthold Ephraim Lessing - Dichter der Aufklärung www.ndr.de/geschichte
Staatstheorien der Aufklärung





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