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Friedrich Nietzsche
deutscher Philosoph und Philologe (1844 - 1900)

Friedrich Nietzsche wurde am 15. Oktober 1844 in Röcken bei Leipzig als Sohn eines evangelischen Pfarres geboren.

Friedrich Nietzsche war einer der bedeutendsten deutschen Philosophen des 19. Jahrhunderts. Kunst und Leben sind bei Nietzsche untrennbar miteinander verbunden und genau das ist es, was den Philosophen und Künstler ausmacht. Er entwickelte eine neue Morallehre und eine eigene Philosophie.

Friedrich Nietzsche gilt als einer der dunklen, aber neuzeitlich-fortschrittlichen Philosophen. Er sticht durch seine poetische Sprachkraft hervor und beeindruckt durch die Macht seiner Paradoxien. Seine Arbeit ist aufklärerisch, positivistisch und vor allem psychologisch.

Im Jahre 1870 wurde er mit 25 Jahren und noch ohne Promotion als Professor nach Basel berufen. Mit seinem ersten Buch »Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik« (1871) erregte er einen handfesten Skandal, welcher seine akademische Karriere ruinierte. Darin verherrlichte er das tragische Lebensgefühl und feierte den umstrittenen Komponisten und Operndichter Richard Wagner als Neubegründer der deutschen Kultur.

Nietzsche begann seine Laufbahn als Philologe, begriff sich selbst aber zunehmend als Philosoph oder als „freier Denker“.

Arthur Schopenhauer Ab Mitte der 1860er übten die Werke Arthur Schopenhauers großen Einfluss auf Nietzsche aus. Dabei bewunderte der junge Nietzsche aber schon zu Beginn weniger den Kern der Schopenhauerschen Lehre als die Person und den „Typus“ Schopenhauer, das heißt in seiner Vorstellung den wahrheitssuchenden und "unzeitgemäßen" Philosophen. Später wandte er sich von dessen Pessimismus ab und stellte eine radikale Lebensbejahung in den Mittelpunkt seiner Philosophie.

Friedrich Nietzsche

Nietzsche warf der bisherigen Philosophie und Wissenschaft vor, herrschende Moralvorstellungen unkritisch übernommen zu haben; wahrhaftig freies und aufgeklärtes Denken habe sich dagegen, wie der Titel eines Buchs sagt, »Jenseits von Gut und Böse« zu stellen.

Er durchlief in seinen Werken auf dem Weg zum eigenständigen Denker einen Reifungs- und Emanzipationsprozeß: an dem er an die Stelle der Kunst die Philosophie als den Gipfelpunkt der Kultur setzte und seine allmähliche Loslösung von seinen Vorbildern Arthur Schopenhauer und Richard Wagner betrieb.


Hermann
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Nietzsche hat wie kaum ein zweiter mit den Lehrsätzen der Philosophie und Theologie aufgeräumt und abgrechnet. Mit der Kritik der Moral hängt eine Kritik bisheriger Philosophien zusammen. Sein Werk enthält scharfe Kritiken an Moral, Religion, Philosophie, Wissenschaft und Formen der Kunst. Er kritisierte die überkommenen Werte der christlichen Moral und forderte eine Abkehr vom Christentum. In seinen Werken wandte sich der Moralphilosoph gegen die überkommenen christlichen Werte. Das Christentum lehnte er als eine Religion für die Schwachen ab.

Die Frage nach dem Wert der Moral für das Leben bildete eine Grundfrage seiner Moralkritik. Mach Nietzsche haben Menschen des »Ressentiment«, deren Wille sich gegen das Leben richtet, eine Moral, ein System von Werten erfunden, das ihnen über ihre Schwäche hinweghilft.

Der radikale Denker erhob den Menschen selbst zum Schöpfer und forderte einen neuen, vollkommenen höchsten Menschen - den »Übermenschen« als Verkünder einer neuen, höherwertigen Moral.

Nietzsche philosophierte mit dem Hammer und zertrümmerte bestehende Moralvorstellungen und entwickelte eine höhere Moral »Jenseits von Gut und Böse«. Der Philosoph sah im »Willen zur Macht« die Triebfeder allen Lebens. Ziel und Sinn aller Entwicklung war für Nietzsche der »Übermensch«.

Friedrich Nietzsche wandte sich angesichts des Leidens und frühen Sterbens seines Vaters an Gott, betend und bittend; aber ohne göttliche Antwort blieben seine Bitten.

Nietzsche-Haus in Sils-Maria 1878 gab Nietzsche wegen unerträglicher Kopf- und Augenschmerzen sein Lehramt in Basel auf. Er wurde danach zum »freien Denker« und zum umherziehenden philosophierenden Nomaden. Getrieben von seinen Krankheiten auf der ständigen Suche nach für ihn optimalen Klimabedingungen, reiste er nun viel und lebte von 1879 bis 1889 als freier Autor an verschiedenen Orten.

In den Jahren 1883 bis 1885 entstand die Schrift »Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen«, so untertitelte es Nietzsche. Hierin formulierte er zwei Gedanken, die in Verbindung mit seinem Namen immer wieder zitiert werden: Die ewige Wiederkehr des Gleichen und das Erscheinen des Übermenschen.

Also sprach Zarathustra Im Jahr 1885 veröffentlichte er sein Hauptwerk »Also sprach Zarathustra«. Darin lässt er den persischen Religionsstifter Zarathustra seine Lehre vom Übermenschen verkünden, die er der Menge auf dem Marktplatz einer Stadt predigt.

Nietzsche-Stein in Surlej Der Nietzsche-Stein bei Surlej im Oberengadin soll Nietzsche nach eigenen Angaben 1881 auf einem Spaziergang zur Grundkonzeption des »Zarathustra« angeregt haben.

Jenseits von Gut und Böse' src= Bekannt wurde Nietzsche auch für seine Sprachschöpfung und die sprachlich anspruchsvolle Dichtkunst. Nietzsche suchte literarisch nach neuen Formen und Figuren.

Zu seinen bekanntesten - zumeist aphoristischen Werken - gehören »Also sprach Zarathustra«, »Genealogie der Moral«, »Jenseits von Gut und Böse«, »Menschliches, Allzumenschliches«.

Nietzsche beeinflusste durch sein vielseitiges Werk nachhaltig die Philosophie der Neuzeit.
Grossen Einfluss übte er durch seinen Ansatzpunkt, den Menschen in den Mittelpunkt seiner Philosophie zu stellen, auf die spätere Existenzphilosopie aus.

Nietzsche war ein dichtender Denker - sein Stilmittel war der Aphorismus. Nietzsches Herangehensweise an die Probleme der Philosophie ist teils die des Künstlers, teils die des Wissenschaftlers und teils die des Philosophen. Der Philosoph hatte neben seiner musikalischen auch eine sehr poetische Ader. Die kunstvoll poetische Sprache seiner Gedichte und Prosawerke hat stark auf die Entwicklung der deutschen Literatur eingewirkt.

Im Jahr 1888 wurde Nietzsche in Abwehr der ihn bedrohenden Depression manisch. Er bemerkte an sich eine „enorme Steigerung der Arbeitskraft“ und propagierte einen „Krieg aufs Messer“ mit der „Gegenwart“. Alle plagende Schwächung seiner Gesundheit war verschwunden.

Anfang Januar 1889 erlitt Nietzsche in Turin einen geistigen Zusammenbruch. Er fiel in geistige Umnachtung und wurde bis zu seinem Tode von seiner Mutter und Schwester gepflegt. Nach mehreren Schlaganfällen war Nietzsche allerdings teilweise gelähmt und konnte weder stehen noch sprechen.

Friedrich Nietzsche starb am 25. August 1900 im Alter von 55 Jahren in Weimar an den Folgen einer Lungenentzündung und eines weiteren Schlaganfalls. Er wurde an der Röckener Dorfkirche im Familiengrab neben seinem Vater beigesetzt.

Also sprach Zarathustra
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Ecce Homo, Sonderausgabe
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Sonder-ausgabe
Genealogie der Moral
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Zarathustra
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Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik
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der Tragödie
Der Antichrist
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Jenseits von Gut und Böse
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Gut und Böse
Unzeitgemäße Betrachtungen
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Ecce Homo, Sonderausgabe
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  Zur Philosophie von Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche

Seine Philosophie knüpft an die Philosophie von Schopenhauer und Heraklit an. Nietzsches Ansatz seiner Philosophie sind die Themen Moral, Christentum, Genealogie, Existenz. Nach Nietzsches Auffassung befindet sich die Gesellschaft im Stadium der »decadence« und Niedergang der höheren moralischen Werte.

Der Ausgangspunkt seiner Philosophie in seinem Hauptwerk »Also sprach Zarathustra« (1885) heißt: "Gott ist tot." Aus diesem epochalen Tod zieht Nietzsche die Konsequenzen einer neuen Lebenskunst: "Tot sind alle Götter: nun wollen wir, dass der Übermensch lebe." Der Mensch wird zum Übermenschen durch Kreativität, indem er die Welt und sich selber neu schafft.

In seiner Spätphase welche wohl Nietzsches bleibenden Ruhm als konsequenter Aufklärer und bedeutendstem Moral- und Fortschrittskritiker der deutschen Sprache begründet haben.

Radikal und konsquent wie kein Denker zuvor und nur wenige danach stellt Nietzsche sämtliche unserer bisherigen Gewissheiten und Überzeugungen in Frage und zeigt uns ihre innere Widersprüchlichkeit und Sinnlosigkeit auf.

Wie ein Künstler sein Kunstwerk, so soll letztlich auch der Einzelne lernen sein Leben selbst nach eigenem Willen zu gestalten.
Friedrich Nietzsche Werke


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