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Marcel Proust
Marcel Proust
französischer Schriftsteller (1871 - 1922)

Marcel Proust wurde am 10. Juli 1871 in Auteuil, einem Vorort von Paris, als Sohn eines Arztes geboren. Die Familie Proust stammte aus Illiers (Département Eure-et-Loir) und war katholisch, die Mutter stammte aus der jüdischen Bankiersfamilie Weil, die aus dem Elsass und aus der Nähe von Metz kam.

Marcel Proust war ein berühmter französischer Schriftsteller und Romancier zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Marcel Proust gilt heute als einer der Schriftsteller, die den modernen Roman auf ihre jeweils eigene Art revolutionierten. Mit seiner, die bisherigen Konventionen des Romans brechenden Erzählweise und seinem Stil der Darstellung prägte Proust nachhaltig die literarische Moderne.

Marcel Proust war ein Mensch, der sein Leben nach einem Leben als Dandy später der Literatur auf der Suche nach der verlorenen Zeit gewidmet hat.

Marcel Proust studierte an der Schule für politische Wissenschaften in Orléans Jura und Literaturwissenschaften. Nach seinem Studium kam er mit den literarischen Salons der Jahrhundertwende in Kontakt und begann, erste Kurzgeschichten zu schreiben, die bald größere Anerkennung fanden.

Eine Asthma-Erkrankung beeinträchtigte schon früh Prousts Gesundheit. Noch während des Studiums und einer kurzen Tätigkeit an der Bibliothek Mazarine widmete er sich seinen schriftstellerischen Arbeiten und einem – nur vermeintlich müßigen – Salonleben. Es erschienen Beiträge für Zeitschriften und die Übersetzungen zweier Bücher von John Ruskin.

Proust war schon ein recht komischer Kauz. Nach dem Tod der über alles geliebten Mutter 1905, der ihn in eine tiefe Krise stürzte, machte Proust die Arbeit an seinem Roman zum einzigen Inhalt seiner Existenz. Sein hermetisch abgeschlossenes, mit Korkplatten ausgelegtes Arbeits- und Schlafzimmer war legendär.
Der aus einer vermögenden Familie stammende Autor begann sich erst im Alter von über 30 Jahren, nach einem Leben als Snob und Dandy samt verpatztem Jura-Studium beschloss er, sich ganz der Literatur zu widmen. Dazu trug entscheidend sein an Dramatik zunehmendes Asthmaleiden nach dem Tod der Eltern bei.

Die frühen Erzählungen eignen sich besser als Einstieg in den Kosmos seiner Dichtung. Diese Texte stehen in einer fast organischen Verbindung zum Malstil von Claude Monet oder Camille Pissarro. Verschwommen und zugleich doch klar liefern diese Novellen Eindrücke von der ungeheuer komplizierten seelischen Situation eines Schriftstellers, dem sowohl grenzenlose Überempfindlichkeit wie auch ein Ödipus-Komplex und die uneingestandene Homosexualität zu schaffen machten.

Proust gehört zu den Meistern der Selbstbeobachtung, für die das Sezieren der eigenen Psyche zum erregenden Kunstereignis gedieh. Seine Schriften verkörpern somit stets auch ein Stück Selbstbeobachtung. Zugleich aber bilden sie ein sinnliches Panorama der nervösen und überfeinerten Kultur an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Marcel Proust

Proust unternahm als Schriftsteller den Versuch, die gesamte menschliche Gesellschaft seiner Zeit in einer gewaltigen Romanfolge darzustellen. Sein Romanzyklus »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« gilt als ein Klassiker der modernen französischen Literatur und eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts. Der gigantische Prosazyklus zehrt von einem ausladenden, impressionistischen Stil. Proust betonte, er habe dieses Werk so geschrieben, "wie man eine Kathedrale baut". In seinem Hauptwerk beschreibt er mit psychologischem Feingefühl das Leben des mondänen Großbürgertums, dem er selbst angehört hat.

Der Romancier Marcel Proust hat die Zeit zum konstitutivem Element des Erzählens gemacht.

Im Juni 1896 erschien Prousts erstes Buch »Les plaisirs et les jours« im Eigenverlag. Aufmachung und Preis des exquisiten Buches waren mehr als luxuriös.

Der Rückzug aus dem sozialen Leben im Jahr 1905, nach dem Tod der Mutter, in die Einsamkeit im schallisolierten Zimmer am Boulevard Haussmann machten (seit 1908) die Arbeit an dem Roman zum einzigen Inhalt dieser Existenz. Proust verfolgte dabei eine Idee wie eine Obsession: Es war die Suche der verlorenen Zeit.

Unterwegs zu Swann

Am 13. November 1913 erschien »In Swanns Welt« (»Du côté de chez Swann«) als erster Band des Romanwerks »A la recherche du temps perdu« auf Prousts eigene Kosten.

Als im November 1913 mit »In Swanns Welt« der erste Band von Marcel Prousts literarischem Monumentalwerk »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« erschien, stand Europa bereits am Rande des zivilisatorischen Abgrunds. Bis 1927 erschienen die weiteren sechs Bände des Werks, das viele gern zitieren, aber vergleichsweise wenige gelesen haben.

In seinem Werk »Auf dem Weg zu Swann« erinnert sich der Ich-Erzähler Marcel an die Ferien als Kind auf dem Land in dem fiktiven Ort Combray, Ferien, die jenen glichen, welche er im Haus seiner Großtante Elisabeth einst in Illiers verbracht hatte.

Für den zweiten Band, »Im Schatten junger Mädchenblüte«, wurde Proust 1919 mit dem »Prix Goncourt« ausgezeichnet.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erschien der zweite Band der Recherche im November 1918 »À l’ombre des jeunes filles en fleurs« und 1919 eine Neuauflage von »Du côte de chez Swann«.

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Von 1920 bis 1922 erscheinen vier weitere Teilbände des Romanzyklus der Recherche. Dieser endete mit der Wiedergewinnung der verlorenen Zeit. Erst 1927 - fünf Jahre nach Prousts Tod - erschien der siebente und letzte Band. Die letzten Bände der Suche nach der verlorenen Zeit wurden nach dem Tod des Autors von seinem Bruder herausgegeben.

Leiden prägten sein Werk und wurden zur Triebfeder seines Schreibens.

Unter den Vertretern der klassischen Moderne, die nicht durch Schopenhauers Pessimismus, sondern durch seinen Begriff der Wirklichkeit beeinlußt wurden, ragt Marcel Proust heraus. Der Romancier Marcel Proust wurde von Henri Bergson und Arthur Schopenhauer philosophisch beeinflußt.

Marcel Proust

Proust ereilte der Ruhm erst spät im Leben. Als 1913 der erste Teil im Eigenverlag erschien, war die Aufmerksamkeit noch gering. Doch erlebte Proust dann noch, dass er weltberühmt wurde. Sogar der »Prix Goncourt«, immerhin bis heute die wichtigste französische Auszeichnung für Literaten, wurde ihm verliehen. Er und der Ire James Joyce gelten als die bedeutendsten Neuschöpfer in der Epik des 20. Jahrhunderts.

Proust besaß eine herausragende Stellung in der modernen Literatur. Prousts Interesse richtet sich nicht auf eine möglichst getreue Wiedergabe von Wirklichkeit. Höhe- und Endpunkt ist seine Erkenntnis, „dass Zeit verloren werden musste, damit sie überhaupt wieder erinnert werden kann“ Sein Werk ist vielmehr ein komplexes subjektives Unternehmen zur Wiedergewinnung der „verlorenen Zeit“, der Vergangenheit. Das postmoderne Monumentalwerk ist vor allem in philosophischer Hinsicht interessant.

Der Romancier Marcel Proust starb am 18. November 1922 im Alter von 51 Jahren in Paris an einer Lungenentzüdnung. Bis zu seinem Tod war nur etwa die Hälfte von »A la recherche du temps perdu« veröffentlicht.

Am 22. November wurde Proust als »Ritter der Ehrenlegion« mit militärischen Ehren auf dem Friedhof Père-Lachaise neben seinen Eltern beigesetzt.



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  »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« von Marcel Proust


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»Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« ist ein siebenteiliger Romanzyklus von Marcel Proust. Er erzählt die Geschichte von Prousts eigenem Leben als allegorische Suche nach der Wahrheit und ist das Hauptwerk der französischen Romanliteratur des frühen 20. Jahrhunderts. Sein siebenbändiges Romanwerk Auf der Suche nach der verlorenen Zeit ist zu einem Mythos der Moderne geworden.




    »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«

Die wiedergefundene Zeit
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Unterwegs zu Swann
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Im Schatten junger Mädchenblüte
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Sodom und Gomorrha
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Die Gefangene
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Die Flüchtige
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Internet

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Marcel Proust Gesellschaft - www.marcel-proust-gesellschaft.de
Prousts Weg zur Einkehr - orf.at
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