Walther Rathenau wurde am 29. September 1867 in Berlin geboren.
Walther Rathenau war ein deutscher Politiker und Staatsmann des frühen 20. Jahrhunderts und ein Patriot.
Walther Rathenaus war Außenminister in der »Weimarer Republik« und machte zunächst in der Wirtschaft Karrriere, bevor er in die Politik ging.
Beim zielstrebigen Aufstieg in die Wirtschaftselite des Kaiserreichs bewahrte Rathenau eine teils gesuchte,
teils erzwungene Distanz zur wilhelminischen Gesellschaft und wurde zum kritischen Beobachter seiner Zeit.
1912 veröffentlichte Walther Rathenau die Schrift »Kritik der Zeit« und 1913 .
Seine 1912 und 1913 publizierten Bücher »Kritik der Zeit« und »Zur Mechanik des Geistes oder Vom Reich der Seele«,
welche die Gegenwart als Mechanisierungszeitalter deuteten und in spekulativer Weise durch einen Übergang von der
materiellen Welt des Intellekts zu einer ideal gerichteten Welt der „Seele“ überwunden wissen wollten, trafen den Ton seiner Zeit.
Seit 1918 Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei, beriet er als wirtschaftspolitischer Sachverständiger die Reichsregierung bei den Vorbereitungen zur Friedenskonferenz von Spa (1920) und an der Vorbereitung der Londoner Konferenz (1921).
Im selben Jahr wurde er Reichsminister für den Wiederaufbau und 1922 Außenminister. Am 16. April 1922 schloss er mit der Sowjetunion den Rapallovertrag, der die Isolation Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg beendete.
Rathenau hatte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges alle Kraft seiner Persönlichkeit für den deutschen Sieg oder wenigstens für einen ehrenvollen Frieden eingesetzt.
Walther Rathenau war anfangs vor allem Unternehmer und Publizist. Doch ab dem Schicksalsjahr 1919 widmete er sich ganz der Politik, wurde Mitglied einer liberalen Partei und Außenminister. Sein größtes Lebensziel aber verfehlte er.
Walther Rathenau war 52 Jahre alt und von Lenins russischem Großexperiment fasziniert. Er selbst leitet ein Unternehmen mit 70.000 Beschäftigten, die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG). Ein Großmanager, würde man heute sagen.
Im Jahr zuvor war er schon nach München gereist, um der dortigen Räterepublik seine Dienste anzubieten. Rathenau will das neue Deutschland mitgestalten.
Er wurde 1921 Wiederaufbau- und 1922 Außenminister des Deutschen Reiches. In diesem Amt trat er für die Erfüllung des Vertrages von Versailles ein und
schloss mit der UdSSR den Vertrag von Rapallo ab, in dem die Aufnahme wirtschaftlicher
und diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern beschlossen wurde.
Walther Rathenaus größte Tat als Außenminister war der Abschluß des Vertrag von Rapallo im April 1922.
Dieser Vertrag war ein Bündnis der beiden grossen Weltkriegs-Verlierer Detuschland und Russland.
Er wurde wegen seiner jüdischen Abstammung von den Rechten angefeindet.
Wegen seiner jüdischen Abstammung und seiner sog. "Erfüllungspolitik" war Rathenau den Rechtsradikalen verhasst.
Am 1. Februar 1922 Ernennung zum Reichsaußenminister als deutscher Vertreter schloss er am Rande der Reparationskonferenz von Genua
unter dem Einfluss Maltzans widerstrebend mit der Sowjetunion den Vertrag von Rapallo zur gegenseitigen Anerkennung und Zusammenarbeit
und zum Verzicht auf Reparationen ab. Nationalistische und nationalsozialistische Gruppen warfen ihm "Erfüllungs-Politik" vor.
Am 24. Juni 1922 wurde er auf der Fahrt zu seinem Dienstsitz, dem Auswärtigen Amt, in seinem offenen Wagen von zwei jungen Rechtsradikalen,
von ein paar ahnungslosen Leuten, die sich für Idealisten der »Nationalen Bewegung« hielten, erschossen. Er wurde ermordet, weil er Jude war.
Im Reichstag fand eine Trauerfeier für den am 24. Juni 1922 erschossenen Walter Rathenau statt.
Der Mord an Walther Rathenau bildete den Höhepunkt einer Kampagne, in der Politiker der Weimarer Republik als "Erfüllungspolitiker" des Versailler Vertrages verunglimpft wurden.
Eine ganze Serie von politischen Morden war in den Jahren zuvor bereits vorausgegangen: An den Spartakus-Führern Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, dem bayrischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner,
den unabhängigen Sozialdemokraten Haase und Gareis, dem Zentrumsabgeordneten und ehemaligen Reichsfinanzminister Matthias Erzberger.
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