Jean-Paul Sartre wurde am 21. Juni 1905 als Sohn des Marineoffiziers Jean-Baptiste Sartre in Paris geboren.
Jean-Paul Sartre war ein bedeutender französischer Philosoph, Schriftsteller und Dramatiker
des 20. Jahrhunderts und wichtigster Vertreter des französischen Existenzialismus.
Der politisch engagierte Verfasser zahlreicher Romane, Erzählungen, Dramen, Essays und philosophischer Werke gilt als
Vordenker und Hauptvertreter des Existentialismus und als der repräsentative französische Intellektuelle des 20. Jahrhunderts.
Sartre besuchte die »École des hautes études en sciences sociales« (EHESS), eine Kaderschmiede für französische Intellektuelle.
Von 1931 bis 1937 war er Gymnasiallehrer in Philosophie in Le Havre und Laon und von 1937 bis 1944 in Paris.
1933 war er Stipendiat des Institut Français in Berlin, wo er sich mit der Philosophie Husserls auseinandersetzte.
Am 2. September 1939 wurde er eingezogen und geriet 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der er 1941 mit gefälschten Entlassungspapieren entkam.
Unter der deutschen Besatzung gerieten die Pariser Intellektuellen ins historische Abseits. Es wirkte, als würde man den Krieg auf dem Papier führen.
In den 1940er Jahren schrieb er seine bekanntesten Dramen. 1942 schrieb er sein philosophischen Hauptwerk »L'Être et le néant« (»Das Sein und das Nichts«).
1943 wurde sein Drama »Die Fliegen« im besetzten Paris uraufgeführt.
Das Drama sollte zum Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht aufrufen.
1944 lernte der Existentialist Jean-Paul Sartre Albert Camus kennen, mit dem er bis 1952 freundschaftlich verkehrte. Erwähnenswert ist auch, daß Sartre Camus´ »Der Fremde« interpretierte und analysierte und somit wesentlich zu Erfolg und Berühmtheit des Werkes beiträgt.
Die unterschiedliche politische Einstellung der beiden Philosophen, offenbart durch das Werk »L´Homme Révolté« (»Der Mensch in der Revolte«), führte 1952 zum Bruch der (fruchtbaren) Beziehung.
Jean-Paul Sartre lehrte als Professor für Philosophie an der Pariser Universität Sorbonne.
Er gilt als der bedeutendste Vertreter der Denkrichtung des französischen Existenzialismus.
In den Nachkriegsjahren war Sartre der tonangebende französische Intellektuelle.
Mit seinen philosophischen Schriften, Essays, Romanen und Dramen wurde Jean-Paul Sartre zum führenden Vertreter des französischen Existentialismus.
Sein Grundgedanke: "Der Mensch ist zur Freiheit verdammt."
Die existentialistische Philosophie wurde in Frankreich in den dreißiger und vierziger Jahren durch die Arbeiten von Jean-Paul Sartre und der absurden existentialistischen Philosophie eines Albert Camus populär.
»Das Sein und das Nichts, Versuch einer phänomenologischen Ontologie« (»L’être et le néant. Essai d’ontologie phénoménologique« von 1943) ist das philosophische Hauptwerk von Jean-Paul Sartre, in dessen Zentrum die Frage nach der ontologischen Begründung der Freiheit steht.
»Das Sein und das Nichts« gehört zu den großen philosophischen Werken des 20. Jahrhunderts. Im Ausgang von Descartes steht es in der Tradition des französischen Rationalismus und ist zugleich inspiriert von der neueren und zeitgenössischen deutschen Philosophie.
Sein Werk »L'Être et le néant« (1943) und der Essay »L'Existentialisme est un humanisme« (1946) galten
als Hauptwerke der neuen, hauptsächlich von ihm geschaffenen Philosophie des Existenzialismus,
dessen Kernaussage ist, dass der Mensch durch den Zufall seiner Geburt in die Existenz "geworfen" ist und aktiv selbst versuchen muss, dem Leben einen Sinn zu geben.
Jean-Paul Sartre, der Existenzialist, sah die Menschen generell zur Freiheit verurteilt. Er setzte die Eigenverantwortlichkeit als Freiheitskriterium voraus.
Sartre sieht das Individuum zu absoluter Freiheit verurteilt, worauf er seine Ethik des
»engagement« und der politischen Verantwortung gründet. Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit.
Das Indivduum ist nur sich selbst gegenüber verantwortlich.
Allerdings gilt für den Denker die Einschränkung: Wenn es die Umstände bedingen, dass man sich einfach – „Die Freiheit des Einzelnen setzt die Freiheit aller voraus“ – abfinden müsse, habe man immer noch die Freiheit, unter den Umständen zu leiden.
Er schrieb zahlreiche Dramen, Essays, Filmbücher und Romane.
Seine bekanntesten Dramen sind »Die Fliegen« und »Die schmutzigen Hände«. Seine bekanntesten Romane sind »Der Ekel« und »Die Wand«.
Sartres philosophisches Hauptwerk ist das »Sein und das Nichts«.
Sartre bezog anders als Camus, der eine friedliche Lösung bevorzugte, im Algerienkrieg von 1954 bis 1962 eine radikale Position und wollte Gewalt durch Gewalt heilen.
Anlehnung an Franz Fanons »Die Verdammten dieser Erde«.
1964 veröffentlichte er seine Autobiographie »Die Wörter« und mutierte damit zum französischen Klassiker.
Er veröffentlichte zahlreiche Novellen über die Selbstentfremdung und Entpersönlichung des Menschen.
Sartres Verhältnis zur Politik war nie durch ein Interesse an Ideologie bestimmt.
Die Grundlage seines politischen Engagements bildeten immer die eigenen ethischen Werte.
Seine politische Kompetenz hielt er für beschränkt.
Der französischer Philosoph hatte ein schwieriges Verhältnis zum Kommunismus sowjetischer Prägung.
Manche halten Sartre noch heute für einen glühenden Kommunisten, dabei war er deren bevorzugtes Feindbild.
Im Zweifelsfall distanzierte er sich von ihm und hielt sich an seine eigenen ethischen Grundsätze.
Sartre lehnte 1964 die Verleihung des Literatur-Nobelpreises ab.
Sartre betrachtete es als seine Aufgabe, sich gesellschaftspolitisch zu engagieren.
Der politisch engagierte Philosoph stand, wie Simone de Beauvoir, Simone Signoret und Yves Montand der französischen KP nahe,
doch war er gegen jede Art von politischem Machtverhalten, lehnte alles Diktatorische kategorisch ab.
Nach den Mai-Unruhen 1968 wurde er von 1970 bis 1973 Weggefährte der französischen Maoisten.
Bis zuletzt setzte er sich für die Entrechteten dieser Welt ein, wie 1979 mit Raymond Aron für die Kampagne "Ein Boot für Vietnam".
Während des Vietnam-Krieges veranstaltete der friedensbewegte Aktivist zusammen mit Jean-Paul Statre ein Friedenstribunal.
Ab dem Jahr 1970 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, er erblindete fast vollständig und war nicht mehr in der Lage zu schreiben.
Dennoch hatte er gelegentliche Auftritte und Interviews in der Öffentlichkeit: Er nahm z.B. 1979 an einer Pressekonferenz zugunsten der vietnamesischen Flüchtlinge ("Boatpeople") teil.
Jean-Paul Sartre starb am 15. April 1980 im Alter von 74 Jahren in Paris und wurde am Friedhof von Montparnasse beerdigt. Dort teilt er das Grab mit seiner lebenslangen Gefährtin Simone de Beauvoir.
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