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Friedrich Schelling
deutscher Philosoph und Anthropologe
(1775 - 1854)

Friedrich Joseph Schelling wurde am 27. Januar 1775 in Leonberg im Herzogtum Württemberg geboren.

Schelling war ein deutscher Philosoph, Anthropologe, Theoretiker der sogenannten Romantischen Medizin und einer der Hauptvertreter des Deutschen Idealismus. Schelling war einer der größten philosophischen Köpfe seiner Zeit, der ein eigenes Gedankengebäude errichtete. Er war der Hauptbegründer der spekulativen Naturphilosophie, die von etwa 1800 bis 1830 in Deutschland fast alle Gebiete der damaligen Naturwissenschaften prägte.

Schellings Philosophie bildet sowohl das entscheidende Verbindungsglied zwischen der kantischen und der hegelschen Philosophie als auch zwischen der idealistischen und nachidealistischen Philosophie. In ihr gehen Vernunftspekulation und über den Idealismus hinausgehende Motive ineinander. Der Philosoph schließt kritisch an Fichtes Wissenschaftslehre an. Natur und Geist bilden eine Einheit. Sie sind zwei Offenbarungen desselben Prinzips, der „Weltseele“. Alles im Universum ist beseelt. Die Kunst ist die höchste Gestaltung alles Irdischen.

Johann Gottlieb Fichte

Das geistige Rüstzeug der Frühromantik (1790-1801) stellte neben Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Schlegel vor allem der Philosoph Friedrich Wilhelm Schelling bereit. 1797 entwarf er mit seiner Einleitung zu: »Ideen zu einer Philosophie der Natur« ein Fundament des romantischen Denkens, das hinsichtlich seiner Tragweite und Bedeutung gewiss nicht überschätzt werden kann.

Seit seinen ersten philosophischen Veröffentlichungen, die Schelling noch als 19- bzw. 20-jähriger Tübinger-Student geschrieben hatte, wurde er in philosophisch interessierten Kreisen als Anhänger Fichtes wahrgenommen, und Fichte hatte ihm die Mitarbeit in dem von ihm und Niethammer herausgegebenen »Philosophischen Journal« angeboten. Durch diese Beiträge hatte sich Schelling als Transzendentalphilosoph aus dem Umfeld Fichtes einen angesehenen eigenen Namen gemacht. Doch die Berufung nach Jena verdankte Schelling gerade nicht dieser offenkundigen Nähe zu Fichte, sondern seinem kurz zuvor erschienenen Buch Von der Weltseele (1798), von dem Goethe so begeistert war, dass er die Berufung Schellings nach Jena ermöglichte, von dem er sich eine naturphilosophische Fundierung der von ihm favorisierten phänomenologischen Naturforschungen erhoffte.

Dass der Mensch mit seinem Fortschrittsglauben das Maß aller Dinge sei, konnte Friedrich Wilhelm Joseph Schelling schon damals nicht begreifen, denn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam mit der Aufklärung nicht nur das vernünftige Denken in die Welt, sondern auch die unglaubliche Anmaßung des Menschen gegenüber der Natur.

Im Tübinger Stift war er mit angehenden Geistesgrößen wie Hegel und Hölderlin auf der gleichen Stube. Gemeinsam pflegten die jungen begeisterungsfähigen Menschen die philosophische Diskussion und teilten ihre Begeisterung über die Ideale der Französischen Revolution.
Dort stieß zu Hölderlin und Hegel der erst 15-jährige Schelling. Schelling kannte Hölderlin schon von der Lateinschule.
Die Freunde versuchten, dem Abgschlossensein wenigstens geistig zu entfliehen. Hegel zeigte sich von Rousseaus »Contrat social« beeidnruckt, Schelling beschäfigte sich eingehend mit Kant und Hölderlin entdeckte Leibniz..

Im Jahr 1798 wurde der erst 23-jährige mit der Unterstützung Goethes zum außerordentlichen Professor nach Jena an die 1588 gegründeten Salana-Universität in Jena in Sachsen nahe bei Weimar berufen.
Salana Universität Jean


Jena war zu jener Zeit ein Versammlungsort deutscher Geistesgrößen, denn auch Fichte, die Schlegel-Brüder August und Friedrich, Caroline Schlegel, Dorothea Veit lebten, lehrten und wirkten in Jena. Er lehrte an der Universität Jena neben Fichte, der allerdings schon 1799 wegen des Vorwurfs des Atheismus seinen Lehrstuhl verlor.

1799 veröffentlichte Schelling seinen ersten Entwurf zu einem System der Naturphilosophie und es entstand das System des transzendentalen Idealismus (1800), in welchem Schelling Naturphilosophie und Transzendentalphilosophie als gleichberechtigte Grundwissenschaften darstellte.

Im Jahr 180 ? hat veröffentlichte Schelling sein Werk »System des transzendentalen Idealismus«, die bisher vollständigste Darstellung seines Denkens, das in der Kunst seinen krönenden Abschluss findet. Für Schelling ist die äthetische Anschauung, die er als eine zum Konflikt zwischen Freiheit und Mechanismus hinzutretende unbewußte Tätigkeit des Geistes versteht, das Höchste und der Schlussstein seiner ganzen Philosophie.

Transzendental- und Naturphilosophie sind zwei Seiten einer Medaille, während erstere in der Natur verläuft, führt letztere von der Natur zum Ich.
Schelling verfiel anch dem Tod von in ein tiefe Depression.

1803 wurde der Protestant Schelling im Zuge der durch die Säkularisation erforderlichen Neuordnung an die vom Katholizismus geprägte Universität Würzburg berufen. Im Wintersemester 1803/04 begann er dort, wo der Physiologe und Naturphilosoph Johann Joseph Dömling sein Wegbereiter war, seine Tätigkeit als Professor der Philosophie.

Im Frühjahr 1806 ging Schelling nach München, wo er in den bayerischen Staatsdienst eintrat, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und bis 1820 blieb. Schelling hielt die Vorlesungen 1827 an der Universität München, nachdem er bereits in Würzburg und Erlangen ähnliche Vorlesungen zur Einführung in seine Kollegs gehalten hatte. In dieser Zeit hatte Schelling keine akademische Lehrtätigkeit inne.

Ab 1810 arbeitete er jahrelang an der Philosophie der Weltalter, die eine große Philosophie und Theologie der Geschichte werden sollte, aber nie fertiggestellt wurde.

Von 1820 bis 1826 dozierte Schelling als Honorarprofessor ohne feste Lehrverpflichtung in Erlangen.

1827 wurde er als ordentlicher Professor an die neu errichtete Universität München berufen, wo er bis 1841 in seiner zweiten Münchener Zeit Vorlesungen hielt.

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling war der Naturphilosoph schlechthin, denn er kehrte die Blickrichtung auf die Natur um und dachte sie als „natura naturans“, als freies, handelndes Subjekt.

Als Metapher für dieses Prinzip eines unauflöslichen Zusammenhangs von Mensch und Universum, Makro- und Mikrokosmos, das "die ganze Natur zu einem allgemeinen Organismus verknüpft", gebraucht Schelling den Begriff der "Weltseele".

Schelling versuchte, alle Teile seiner Philosophie zu einem System zu verbinden.

Der Naturphilosoph Friedrich Schelling starb am 20. August 1854 bei einem Kuraufenthalt in Ragaz im Kanton St. Gallen.




    Schelling-Werke

Jena 1800
»Jena 1800: Die Republik
von Peter Neumann



  Der romantische Naturbegriff Schellings


Der romantische Naturbegriff Schellings umfasst alle "gegenständlichen Erscheinungen der Natur (natura naturata) und die schöpferische Energie derselben (natura naturans). Er bezeichnet das Archiv der gesamten Schöpfung wie den Umfang der Naturgeschichte und ist überdies komplementär mit dem kulturellen Prozess der Geschichte verzahnt".




Internet

Schelling, Joseph Friedrich - Deutsche Biographie
Schelling Biographie - dibb.de
Schellings Naturphilosophie - www.br.de



Blog-Artikel

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