Friedrich Schlegel wurde am 10. März 1772 in Hannover als zehntes Kind eines lutherischen Pastors und Dichters und jüngerer Bruder von August Wilhelm geboren.
Friedrich Schlegel war ein deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe.
Schlegel war Platoniker und Romantiker, Idealist und Katholik und einiges weitere mehr. Ohne ihn wäre die deutsche Geisteswelt heute eine andere.
Friedrich Schlegel war neben seinem Bruder August Wilhelm Schlegel einer der wichtigsten Vertreter der „Jenaer Frühromantik“.
Schlegel war einer der bedeutendsten Dichter der Romantik und führender Literaturtheoretiker und -kritiker der Zeit der Romantik.
Er hat das Bild der Literatur in seiner Zeit geprägt und galt als Literaturpapst. Schlegels Ziel war nach eigenem Bekunden die verbindende Darstellung von Philosophie, Prosa, Poesie, Genialität und Kritik.
Schlegel vertiefte sich nach einem kurzen Abstecher in einer Kaufmannslehre in einem geradezu wütenden Studium der Antike mit der festen Absicht, der Winkelmann der antiken Poesie zu werden.
Der 23-jährige veröffentliche 1795 den Aufsatz »Über das Studium der griechischen Poesie«, mit dem er bei den damaligen Koryphäen des Faches sofort höchste Anerkennnung fand, aber auch bei den übrigen gebildeten Publikum.
Als „freischwebender“ Intellektueller war Schlegel äußerst produktiv: Er wirkte als Schriftsteller, Literaturkritiker, Kulturphilosoph, Altphilologe, Historiker und Indologe. In zahlreichen Essays und Aphorismen präsentierte sich Schlegel als ironischer Provokateur, der ideologische, philosophische und religiöse Gewissheiten in Frage stellte. Er lehnte Letztbegründungen und Totalitätsbestrebungen ab und bevorzugte das Fragmentarische, Unabgeschlossene und Paradoxe.
Schlegels Ziel war nach eigenem Bekunden die verbindende Darstellung von Philosophie, Prosa, Poesie, Genialität und Kritik.
Wichtige Motive dieses Strebens waren die Konzeptionen einer „progressiven Universalpoesie“, der romantischen Ironie und einer „neuen Mythologie“.
Schlegel entwickelte zentrale Vorstellungen von einer romantischen Universalpoesie. Universalpoesie ist ein literaturtheoretischer Begriff aus der Frühromantik, der durch das Übertragen philosophischer Gedanken auf den Umgang mit Literatur entstanden ist.
Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts vor allem von Friedrich Schlegel geprägt, der die Theorie der progressiven Universalpoesie zusammen mit Novalis entwickelte.
Die beiden Schlegel-Brüder hielten sich ab 1796 in Jena auf, wo sie mit Novalis, Clemens Brentano, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling in freundschaftliche Beziehungen traten.
Zusammen bildete der Kreis die sogenannte »Jenaer Frühromantik«. Für die von den Schlegels entwickelten Theorien lieferte Ludwig Tieck die literarischen Beispiele.
Im Juli 1796 war Friedrich Schlegel seinem Bruder August Wilhelm und dessen Frau Caroline nach Jena gefolgt.
1798 kam August Schlegel nach Jena, im gleichen Jahr wie Schelling, der seinen Tübinger Freund Hegel (1801) ebenfalls später nach Jena kommen ließ.
Jena war zu jener Zeit ein Versammlungsort deutscher Geistesgrößen, denn auch Schiller, Fichte, Schelling, Caroline Schlegel, Dorothea Veit lebten, lehrten und wirkten in Jena.
Zusammen mit August Wilhelm Schlegel und seiner Frau Caroline Schlegel, seiner Frau Dorothea Schlegel, Johann Gottlieb Fichte, später auch Ludwig Tieck und Novalis prägte er die neue „romantische Schule“.
Von seinem unerschütterlichen Glauben an die eigene Mission angetrieben, die Welt zu Romamtisieren.
Juli 1796 folgte Schlegel seinem Bruder August Wilhelm und dessen Frau Caroline nach Jena. Zunehmend beschäftigte er sich mit Philosophie (Kant, Spinoza).
Hier prägte ihn stark die Philosophie von Johann Gottlieb Fichte mit dem ihn eine Freundschaft verband.
Der junge Schlegel machte bei seinem ersten Jenaer Aufenthalt zudem fruchtbare Bekanntschaften mit Schriftstellern der „älteren Generation“:
Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland und Johann Wolfgang von Goethe.
In Auseinandersetzung mit deren Werken entwickelte er seine berühmte Literaturtheorie.
1797 lernte er Friedrich Schleiermacher, den Prediger an der Charité Berlin, kennen. Schleiermacher und Schlegel lebten in einer kleinen Wohnung, lasen gemeinsam Fichtes Wissenschaftslehre und Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre,
übersetzten Platon und diskutierten hitzig über Lebenskunst.
Überdies machte er im literarischen Salon der Henriette Herz Bekanntschaft mit Rahel Varnhagen von Ense, Ludwig Tieck und Dorothea Veit, der Tochter Moses Mendelssohns, mit der er nach ihrer Scheidung 1798 zusammenlebte.
Diese Zeit findet eine programmatisch überhöhte Darstellung in seinem Roman Lucinde (1799).
1798 gründeten die Gebrüder Schlegel die ästhetisch-kritische Zeitschrift »Athenäum«, die als das Sprachorgan der »Jenaer Frühromantik« gilt.
Zusammen mit Novalis entwickelte Friedrich Schlegel in dieser Zeitschrift das Fragment
zu einer spezifisch romantischen literarischen Kunstform. Schlegel kritisierte Wilhelm Meisters Lehrjahre.
Schlegel schrieb auch kritische und historische Abhandlungen sowie programmatische Essays, z.B. über Lessing.
Er ist der Verfasser des Romans »Lucinde« (1799).
Als „freischwebender“ Intellektueller war Schlegel äußerst produktiv: Er wirkte als Schriftsteller, Literaturkritiker, Kulturphilosoph, Altphilologe, Historiker und Indologe.
In zahlreichen Essays und Aphorismen präsentierte sich Schlegel als ironischer Provokateur, der ideologische, philosophische und religiöse Gewissheiten in Frage stellte.
Er lehnte Letztbegründungen und Totalitätsbestrebungen ab und bevorzugte das Fragmentarische, Unabgeschlossene und Paradoxe.
Wie in seiner Zeit üblich, veröffentlichte auch Friedrich Schlegel ein Journal, das den Namen »Athenäum« trug und die Programmzeitschrift der Jenaer Romantiker war.
Zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm veröffentlichte er 1798 das Journal »Athenäum«, das nach zwei Jahren im Jahr 1800 bereits wieder eingestellt wurde.
Die Zeitschrift versammelte Abhandlungen, Briefe, Gespräche, rhapsodiche Betrachtungen und aphoristische Bruchstücke.
Friedrich war eher für den philosophischen Teil verantwortlich, Wilhelm für die Beiträge zu Übersetzung und Kritik.
Schlegel und Novalis praktizierten, lesehungrig und schreibwütig einen Universalismus, der alles zu ergreifen suchte, was für die eigene Bildung - nicht AUsbildung interessant zu sein versprach.
Universalpoesie ist ein literaturtheoretischer Begriff aus der Frühromantik, der durch das Übertragen philosophischer Gedanken auf den Umgang mit Literatur entstanden ist.
Der Begriff wurde Ende des 18. Jahrhunderts vor allem von Friedrich Schlegel geprägt, der die Theorie der progressiven Universalpoesie zusammen mit Novalis entwickelte.
Die progressive Universalpoesie bezeichnet eine bestimmte, romantisch genannte Art von Literatur, welche nicht nur sämtliche literarischen Gattungen – also alle Formen von Lyrik, Drama und nicht zuletzt Prosa – zusammenführt,
sondern auch die Literatur mit Philosophie, Kritik und Rhetorik, Kunst mit Wissenschaft verbinden soll. Dabei hat sie das Ziel, synästhetisch alle Sinne anzusprechen.
Was Friedrich Schlegel theoretisch entworfen hatte, die progresive Universalphilosophie, hat Tieck ins Werk gesetzt.
Seinen Übergang zur eigentlichen Romantik vollziehend, unternahm Tieck nun die bald dramatisch-satirische, bald schlicht erzählende Bearbeitung alter Volkssagen und Märchen, die er unter dem Titel Volksmärchen von »Peter Lebrecht« 1797 in drei Bänden veröffentlichte.
Mit großen Worten für große Gefühle beschrieb der Romantiker Friedrich Schlegel in seinem Roman »Lucinde«
seine Gefühle für die neun Jahre ältere Dorothea Veith. Er suchte ein neues Wort für die Größe seiner Liebe zu ihr.
Romantik bedeutet für Schlegel das Eins sein mit der Geliebten - mit allen Sinnen und für alle Zeiten.
In seiner Wahrnehmung existiert nichts mehr außer dem Fühlen und den Liebenden. Sie sind der Nabel der Welt.
Die Intention des führenden Theoretikers und Schriftstellers der Frühromantik bestand darin, die Trennung zwischen Leben und Denken, Rationalität und Irrationalität, körperlicher und seelischer Liebe aufzuheben.
Auch die Grenzen von Poesie, Philosophie oder Religion sollten überwunden werden. Sein Ziel war es, das Leben als Gesamtkunstwerk zu gestalten.
Das Leben muß mit Poesie durchdrungen werden. Mit dem Geist der Poesie soll alles mit allen in Verbindung gebracht werden. Friedrich Schlegel prägte darür den Begriff progressive Universalpoesie.
Der Dichter schaffte mit Hilfe der Phantasie Werke („Genie“ = Steigerung einer allen Menschen angeborenen Fähigkeit). So, wie das menschliche Ich das Nicht-Ich schafft, ist Dichten Umsetzung des Geistes um dichterische Bilder: 1. Akt der dichterischen Phantasie = Gegenstände zu erschaffen;
2. Akt der dichterischen Phantasie = diese Gegenständlichkeit in Gleichnisse und dichterische Bilder aufzulösen. ? Der Dichter deutet die Welt neu. Er kann das von ihm Geschaffene jederzeit wieder zerstören (Zerstörung einer zuvor geschaffenen Illusion = romantische Ironie).
Schlegels Theorie des Romans hat das Sprechen über Literatur revolutioniert: Der Leser bekommt die Rolle des Geburtshelfers, erst seine fortdauernde kritische Selbstreflexion überführt den Text ins Leben und gestaltet ihn immer wieder neu.
Schlegel war ein großer Literaturtheoretiker, aber kein großer Romanschreiber. Da< Roamsnchreiben fiel ihm schichtlich schwer und so verfasste auch nur einen Roman.
Sein Roman »Lucinde« war damals eine literarische Revolution – ein Roman, der die Gattung von innen her aufsprengt. Nur mit der Fortsetzung ging es nicht voran: Schlegel steckte mitten in einer Schreibkrise, als er 1799 Berlin endgültig verließ.
Die beiden Hauptfiguren sind Julius und Lucinde. Schlegel formte Julius` Persönlichkeit durch seine eigene. Lucinde ist Julius` zukünftige Ehefrau, die viel Ähnlichkeit mit Schlegels zukünftiger Ehefrau hat.
»Lucinde« handelt von der Liebe, dieser verrückten Zeitordnung, welche die penible Zeit der moralischen Ordnung austrickst, hinter sich lässt, in der ästethischen Anschauung überwindet.
Die Geschlechterverhältnisse werden umgekehrt, die unvereinbare Polaritä von Mann und Frau löst sich auf. Überladene Weiblichkeit wie übertriebene Mannlichkeit sind für Schlegel gleich langweilig, gleich rückwörtsganewasdt. D Gscscleichte sollen sic wechseleseitiege ergöngezn, um ein Geschlecht zu bilden: das Menschengeschlecht, denn ein anderes gibt es für Schlegel nicht.
Von Jena aus wollten er und sein Bruder Wilhelm mit ihrer Zeitschrift »Athenaeum« der literarischen Welt den Kampf ansagen. Die aufreibende Existenz als freier Schriftsteller forderte allerdings ihren Tribut:
Auf Jena folgte Paris, auf Paris folgte Köln. 1808 ging er nach Wien, hielt dort Vorlesungen über die Philosophie des Lebens.
1800 wurde Schlegel Privatdozent an der Universität Jena. Er hielt eine private und eine öffentliche Vorlesung.
1808 ging Friedrich Schlegel nach Wien und hielt dort Vorlesungen über die Philosophie des Lebens.
Es waren neben Novalis vor allem Friedrich Schlegel und Schleiermacher, die das Projekt der Verwandlung der Religion in Ästhetik energisch verantrieben.
Schlegel besaß als Dichter selbst nur bescheidene dichterische Fähigkeiten.
Bedeutend sind seine genialen und geistvollen Aphorismen. Der Aphoristiker Schlegel, „gemeinhin als ein genialischer Chaot
mit sprunghaften Einfällen betrachtet“, inspirierte unter anderen den Historiker Leopold von Ranke.
Für Schlegel war die leitende Idee und der Ariadnefaden die Idee der Universalpoesie.
Schlegel hatte einst vorausgesagt und gefordert: "Je mehr die Poesie Wissenschaft wird, je mehr wird sie auch Kunst."
Friedrich Schlegel setzte die entscheidenden Impulse für die Entwickklung des romantischen Fragments. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Idee des Bruchstückhaften und des Unvollendeten als Zeichen und zugleich Werkzeug einer unendlichen Annäherung an das Absolute:
"Die romantische Dichtung ist noch im Werden; ja, das ist ihr eigentliches Wesen, dass ewig nur werden, nie vollendet sein kann."
In einem Fragment über die drei großen Tendenzen des Zeitalters, erschienen 1798 in der Zeitschrift „Athenäum“, der Programmzeitschrift der Jenaer Romantiker, schrieb er:
„Die französische Revolution, Fichtes „Wissenschaftslehre“ und Goethes „Meister“ sind die größten Tendenzen des Zeitalters.“
Die Schlegel-Brüder schätzten die Freundschaft Goethes sehr. von dem sie sich Reputation erhofften, wie auch Goethe diese als Übersetzer klassischer Werke schätzte.
Die anfängliche revolutionäre Begeisterung ging bei Schlegel, wie später auch bei Novalis in religiöse Ordnungsvorstellungen über.
Der Literat war einer der widersprüchlichsten Vertreter der deutschen Literatur war. Der Befürworter der Ideen der Französischen Revolution trat nach seiner Konversion politisch ins andere Lager über,
indem er die Machtpolitik Metternichs unterstützte. Die einstige Emanzipation der Sinnlichkeit (in Lucinde) wurde später durch eine …
Friedrich Schlegel starb am 12. Januar 1829 während eines Aufenthaltes in Dresden völlig unerwartet an einem Schlaganfall.
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