Baruch Spinoza wurde am 24. November 1632 in Amsterdam geboren.
Baruch Spinoza war ein bedeutender Philosoph des 17. Jahrhunderts und der Aufklärung.
Er gilt als Begründer der neuzeitlichen Philosophie
und als einer der Begründer der modernen Bibel- und Religionskritik.
Spinoza beschäftigte sich mit der Metaphysik, Bibelkritik, der Moral und Politik.
Der Philosoph des methodischen Zweifelns baute das Denkgebäude des Descartes aus, seinen Dualismus aber lehnte er ab.
Spinoza lieferte einen neuen erkenntnistheoretischen Ansatz.
Seine Erkenntnistheorie beruht auf der Annahme, daß der menschliche Geist Erfahrungen und Ratio besitzt.
Diese Einsicht (Ratio) ist – nach Spinoza – notwendigerweise wahr und richtig. Sie wird nicht anders als durch deduktive Logik, also rationales Denken, gewonnen.
Seine Erkenntnistheorie setzt vier Regeln für den Gewinn von Klarheit:
Nur was klar und ohne Zweifel ist, darf als wahr angenommen werden. Probleme sind in möglichst viele
Teilprobleme zu zerlegen und dann einzeln zu lösen. Nach Spinoza besteht Erkennen in reiner Verstandestätigkeit.
Der Amsterdamer Philosoph entwarf ein Bild der menschlichen Existenz, in dem eine vernunftgeleitete Maximierung der Lebenslust das eigentliche Erkenntnisziel darstellt.
Der Mensch ist für Spinoza eine Naturerscheinung wie die Steine, die Pflanzen und die Tiere. Sowenig sinnvoll es ist, die Natur eines Steines anzuklagen oder zu loben,
genauso absurd wäre es für den Amsterdamer Philosophen gewesen, die Menschennatur zu beklagen oder zu verherrlichen.
Sie unterliegt den Gesetzen der Natur, die streng mathematischen oder logischen Charakter haben.
Für Spinoza ist der Mensch ein vernünftiges Wesen. Die Vernunft, nicht die Emperie, sei zu sicherer Erkenntnis fähig. Der Mensch sei aber auch ein triebhaftes, leidenschaftliches Wesen.
Spinoza vertrat die Auffassung , daß wir die Leidenschaften als Motor unseres Lebens brauchen. Die Vernunft müsse aber die verschiedenen Leidenschaften im Interesse der Gesamtperson koordinieren.
Darüberhinaus könne die Vernunft aber noch mehr: Sie könne selbst zur Leidenschaft, sogar zur stärksten Leidenschaft werden.
Sein Hauptwerk »Die auf mathematische Weise bewiesene Ethik« entstand 1622 und wurde 1677 veröffentlicht.
»Deus sive natura« ist seine Devise: »Gott oder auch Natur«, es gibt keinen Unterschied zwischen beidem. Gott und die wirkliche Welt fallen in eins.
Gott ist die wirkliche Substanz und wer das Verhältnis der Dinge zueinander erkennt, begreift das Wesen Gottes. Das ist Spinozas Gottesbeweis.
Für einen Schöpfergott, gleich welcher Religion, ist da kein Platz - eine ketzerische Lehre, für die Spinoza aus der Amsterdamer jüdischen Gemeinschaft ausgeschlossen wurde.
Spinoza wurde als Ketzer mit häretischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen und aus Amsterdam verbannt.
Dabei glaubte der Niederländer mit portugiesischen Wurzeln durchaus an das Göttliche. Er sah es jedoch nicht in einer Person, sondern in allen Bestehenden vertreten.
Damit wurde er zum Begründer des Pantheismus.
Die Philosophie Spinozas, die anfänglich nur in Holland einen kleinen Kreis von Anhängern besaß,
fand ein Jahrhundert später bei Denkern ersten Ranges wie Lessing, Herder oder Goethe Bewunderung.
Spinoza galt zwar als einer der größten Denker seiner Zeit, mußte jedoch sein Dasein als Brillenschleifer bestreiten.
Durch die Ausübung seines Berufes war Baruch Spinoza bereits im Alter von 44 Jahren sterbenskrank.
Glasstaub, den er beim Brillenschleifen einatmete, ruinierte seine Lungen.
Baruch Spinoza starb am 21. Februar 1677 in Den Haag.
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